Sunday, 15 November 2015

Ruhe ist wichtig

Letzte Woche habe ich mit einem neuen Projekt begonnen, das ich auf den Namen "back to bantam" getauft habe. Eigentlich habe ich damit schon am 1.11. begonnen, aber eine Erkältung machte es mir unmöglich, gleich voll einzusteigen.
Was das Projekt beinhaltet? Eine Ernährungsumstellung unter der Anleitung meines Haupttrainers, der auch Ernährungsberater ist. Prinzipiell ist diese Umstellung ganz einfach: den "weißen Tod" vermeiden. Der weiße Tod, das sind weißes Weizenmehl, weißer Zucker und gesättigte Fettsäuren. Auch rotes Fleisch soll ich künftig meiden. So weit, so gut. Aber das ganze ist schwerer umzusetzen, als es auf den ersten Blick klingt, besonders wenn die Freundin meines Vaters gerne bäckt und mein Vater gern Brot und Schokolade kauft. Aber es geht. Ab und zu esse ich ein kleines Stück Schokolade, aber das war es auch. Keine Süßigkeitenorgien, keine Fertignahrung. Manchmal ist das umständlich, manchmal will man nicht, aber es geht ja hierbei um ein sinnvolles Ziel: das Erreichen einer für mich geeigneteren Gewichtsklasse beim MMA und JiuJitsu.
Ach ja, und gesünder ist es angeblich auch.

Der zweite Teil des Projektes umfasst Sport. Habe ich schon vorher viel gemacht. Jetzt geht es darum, mit System Sport zu betreiben. Das bedeutet mit höherer Intensität sowohl Cardio für die Grundfitness als auch Muskelaufbau und HIIT-Training für die Steigerung des Fitnesslevels und des Lungenvolumens, der Leistung etc. Diese Woche war ich deswegen Montag beim BodyAttack (nachmittags auf Arbeit), Dienstag beim athletischen BodyStep und Body Pump (nachmittags wieder auf Arbeit), Mittwoch morgens beim Crossfit, nachmittags beim Rollen und Techniktraining im BJJ. Donnerstag war ich beim Body Combat und MMA-Training, und Freitag meinte mein Körper, es wäre genug für diese Woche gewesen. Mir war schlecht, mein Puls sprang jedes mal in die Höhe, wenn ich aufstand und mir wurde schnell schwindlig. So habe ich Freitag und Samstag zum Ausruhen genutzt. Heute war ich dann wieder beim Combat.

Und deswegen ist Ruhe wichtig; gerade wenn man intensiv und auf hohem Level, mit hoher körperlicher Belastung wie z.B. beim Sparring trainiert, ist es wichtig, dem Körper Zeit zu geben, sich anzupassen, sich zu entwickeln und Muskeln und Sehnen zu stärken. Muskeln wachsen nicht beim Training, sondern in den Ruhephasen. Deswegen ist man so verletzungsanfällig, wenn man übertrainiert. Auch der schnell hochschnellende Puls ist ein Zeichen von zu viel zu hartem Training ohne Pause. Jetzt geht es mir schon besser, aber ich werde in Zukunft definitiv auch Ruhetage besser in mein Program integrieren. Heute Nacht habe ich mal eben 12h am Stück geschlafen. Mein Dad meinte, er habe irgendwann mal in mein Zimmer geguckt, um zu sehen, ob ich noch lebe oder da bin, aber ich hätte wohl tief und fest geschlafen. Aber wie heißt es so schön: "Dann hats der Körper wohl gebraucht."

Dementsprechend jetzt die Dreifaltigkeit aus Ernährung, Sport und Ruhephasen. Mal sehen, was passiert, am 1.11. wog ich 68,5kg, letzten Montag waren es 66,5. Schauen wir mal, ob das nur Wasser war oder ich tatsächlich abgenommen habe.

Thursday, 29 October 2015

Vom Crossfit-Skeptiker zum Crossfitter

Wie es begann

Wir alle kennen sie, die Crossfit-glorifizierenden Posts und Werbungen. Als jemand, der selbst regelmäßig ins Fitnessstudio geht und HIIT-Trainings wie Les Mills' Grit-Serie gern gemacht hat, hat mich die Idee von Crossfit schon lange interessiert. Was mich gestört hat jedoch, war die Glorifizierung von der ich schon zuvor sprach und die fast schon religiöse Widmung von Crossfittern ihrem Sport gegenüber, die Mal um Mal in meinem Instagram-Feed auftauchten. Eine gute Freundin, die sich selten nur von Trends mitreißen lässt, sagte mir dann, dass ich Crossfit einmal ausprobieren sollte, ehe ich mir eine Meinung bilde.
Nun war es auch in dieser Zeit, dass ich nach Berlin zog, wo mein neues Fitnessstudio aus der Grit-Serie nur Grit Plyo anbot, was mit der Zeit recht eindimensional wurde und auch nicht mehr fordert, wenn man sich daran gewöhnt hat. Ich brauchte also eine neue Herausforderung. Und im selben Haus wie meine Kampfsportschule befand sich zufällig auch eine Crossfit-Box. Also ab zum Probetraining.

Wie es weiterging

Das Probetraining hat mir super viel Spaß gemacht und unser Coach, Harry, war so engagiert dabei und so nett und offen, dass man alle Fragen beantwortet bekam und auch wusste, warum Leuten das Spaß machen könnte. Ich dachte mir, dass man auf der Basis eines einzigen Workouts aber noch keine Entscheidung fällen oder Meinung bilden könnte. Also buchte ich den Einsteigermonat, der mir ermöglichte einen Monat lang einmal die Woche zu trainieren.
Am nächsten Tag tat mir alles weh. Ich konnte mich nicht einmal mehr erinnern, wann ich das letzte Mal so sehr Muskelkater hatte. Insbesondere meine Haltungsmuskeln waren stark beeinträchtigt, was von der Funktionalität des Trainings herrührte.
Ich ging die vier Wochen weiter zum CrossFit und letzte Woche stellte ich mit Erschrecken fest, dass mein Anfängermonat ausläuft. Ich habe nicht einmal darüber nachdenken müssen, mit meinem Namen auf der gepunkteten Linie zu unterschreiben. Denn schon mit 1x pro Woche für vier Wochen habe ich Ergebnisse gsehen. Ich bin jetzt also Crossfitter.

Warum Crossfit?

Crossfit bringt viel positives  mit sich; es kombiniert Gewichtheben mit aerobischen Übungen und Gymnastik, was den Körper und die Fitness auf allen Gebieten herausfordert. Man wird also nicht super schwer und ungelenk und kann dafür 200kg stemmen, sondern man wird funktionell fit und ist für alle Lebenssituationen gewappnet. Stärke kommt dann von ganz allein.
Ein Schlüssel dazu, dass man so schnell Ergebnisse sieht, ist die Intensität. Alle Teile des Workouts sind schnell, komprimiert und man befindet sich stetig in Bewegung. Viele Workouts erfordern so viele Reps (Wiederholungen) wie möglich in einem bestimmten Zeitraum. Da bleibt zum Ausruhen keine Zeit. Das WOD hat oft eine Zeitgrenze, die man einhalten sollte. Auch hier kaum Zeit zum Ausruhen.
Leistung ist ein weiterer Punkt. Beim Crossfit fordert man sich konsequent selbst heraus, findet seine Grenzen und übertritt sie oft auch. Man kann nicht einfach schummeln und eine längere Pause machen oder eine Bewegung nicht komplett durchführen (da ruft der Trainer dann "No rep" und du darfst das noch mal machen). Durch die hohe Intensität und das Überschreiten der eigenen Grenzen sieht man schnell Ergebnisse.
Kurze WODs: Das workout of the day (WOD) ist oft in unter 15min zu erledigen, so dass man auch an einem Tag, an dem man nicht so viel Zeit hat, die WODs machen kann, die durch ihre kurze und intensive Form trotzdem high intensity sind.
Da es anstrengend ist, sich selbst wieder und wieder zu motivieren, die eigenen Grenzen zu überschreiten und nicht nachzulassen, kommt gerade hier die Gemeinschaft und die Ausbildung der Coaches den Crossfittern zu Gute. Die Coaches lernen nämlich nicht nur, Techniken zu vermitteln und Anleitungen zu geben, sondern auch zu motivieren. Genauso wie die Gemeinschaft, die man nach außen sieht. Die ich zu Beginn nicht verstanden habe. Die Euphorie und die übermotivierenden Posts, die mich anfangs etwas abgeschreckt haben? Ich verstehe jetzt, wofür sie da sind: um anderen in der Gemeinschaft zu zeigen, dass es sich lohnt. Dass es allen dreckig geht, wenn sie ihre Grenzen erreichen. Das jeder manchmal Motivation braucht. Und dass immer jemand da ist, der bereit ist, die nötige Motivation zu geben. Und mit einem Mal bin ich diejenige, die Share drückt bei dem Post, der wahrscheinlich meine Nicht-Crossfit-Freunde nerven wird. Mein Tipp? Probiert es doch selbst einfach mal aus, ehe ihr mit den Augen rollt.

Monday, 26 October 2015

Kurztrip nach Warschau

Ich mochte Amsterdam, aber Warschau hat mich absolut begeistert. 
Wo es in Amsterdam nach Cannabis und süßen Waffeln riecht, stinkt es in Warschau nach Abgasen und Urin. Wo Amsterdam piktoresk und schön ist, ist Warschau edgy und von Gegensätzen gezeichnet. In Amsterdam habe ich Prostituierte hinter Glastüren gesehen, in Warschau wurde ich in einem dreckigen Hinterhof von einer heruntergelebten Hure angesprochen, die ihre besten Jahre lange hinter sich hatte. Ich mochte beide Städte, aber jede auf ihre eigene Art.

Palast der Kultur und Technik und Skyscarper Zlota 55.

An Warschau hatte ich keinerlei Erwartungen, denn ich hatte zwar viel über den Wandel der Stadt von einer osteuropäischen Stadt in Ruinen zu einer trendigen und hippen Metropole gehört, aber Reiseführer sagen ja viel, wenn der Tag lang ist und so dachte ich, ich sehe einfach mal, was auf mich zukommt. Dementsprechend überrascht war ich, als ich zuerst einmal einem Wolkenkratzer gegenüber stand, der mich entfernt an das Empire State Building erinnerte. Ein Geschenk von Stalin, mit dem bescheidenen Namen "Palast der Kultur und Technik". Warschau ist eine Stadt der Widersprüche: historische Gebäude neben Wolkenkratzern, Huren neben russischen Milliardärstouristen, der Gestank von Urin und der Geruch von Chanel No. 5. Warschau ist schön, edgy, dreckig, verfallen, gepflegt und das alles innerhalb von wenigen Hausnummern. Nicht überall, aber vielerorts reihen sich glänzend neue Stahlglas-Fassaden nahtlos ein in Häuserzüge geprägt von abrissreifen Häusern, deren Fenster vernagelt oder zugemauert sind. Auch der Palast der Kultur und Technik ist umgeben von abrissreifen Häusern und atemberaubenden Wolkenkratzern. Warschau ist nicht hübsch, aber sehr reizvoll und interessant. Und überall findet man Spuren seiner bewegten, blutigen und dunklen Geschichte, egal wie sehr sich die Stadt bemüht, diese wegzurenovieren, wo sie nicht erwünscht sind. In der Straße Prozna stand bis vor Kurzem der letze erhaltene Straßenzug aus den Zeiten des Warschauer Ghettos, komplett mit Einschußlöchern in den Hauswänden. Diese wurden und werden jetzt restauriert. Man möchte nicht, dass die Anwohner sich von den Geistern der ermordeten Juden verfolgt fühlen.

Erinnerungen an eine dunklere Vergangenheit, wo einst das Ghetto war. An einem Fenster stand: "My Family Roots"

Man möchte an sich gerne Anwohner anlocken. An anderen Stellen wird jedoch mit Pathos und Stolz an die Helden des Ghetto-Aufstandes 1943 und des Warschauer Aufstandes 1944 erinnert. Beide Aufstände hatten die Nationalsozialisten zum Gegner und beide waren gekennzeichnet von einer starken Unterlegenheit der Einwohner gegenüber den Besatzern. Der Ghetto-Aufstand dauerte trotz der schlechten Bewaffnung der Einwohner und deren Hungerleiden und sonstigen Krankheiten 28, der Warschauer Aufstand 63 Tage. Beide Aufstände zeugen von der Wehrhaftigkeit der Warschauer und von ihrem Willen für ihre Stadt zu kämpfen, beide wurden blutig niedergeschlagen, erst das Ghetto und dann die Stadt weitgehend zerstört. Ein weiterer Grund dafür, dass vom Ghetto nur noch wenig erhalten ist. Das einzige was man noch sehen kann, sind die besagten Häuser in der Ulica Prozna, der letzte Rest der Ghetto-Mauer, der in einem Hinterhof die Wohnhäuser Ulica Sienna 55 und 57 voneinander trennt, sowie in die Gehwege eingelassene Markierungen an einigen markanten Stellen entlang derer sich die Ghettomauer zog. Doch der Geist des Ghettos ist noch überall in der Gegend zu finden. Und das ganz fassbar. Man muss sich nur umsehen und stellt fest, dass die Häuser in der Gegend des Ghettos stellenweise etwas höher stehen als die im Rest der Stadt, dass die Straßen nicht ganz eben sondern etwas hügelig sind. Das liegt daran, dass es während des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg zu teuer gewesen wäre, ein so großflächiges Gebiet zu räumen und so baute man einfach auf den Ruinen des Ghettos das neue Warschau. 

 Der letzte Rest der Ghettomauer in einem Hinterhof

Erinnerung an den Verlauf der Ghettomauer

Für die Altstadt hingegen fand sich Geld. Vom Staat, aber auch von Sponsoren. So historisch die Altstadt aussieht, so faszinierend der Königspalast ist, der sich bis weit in die Geschichte zurückdatieren lässt, so sehr trügt der Eindruck. Denn die gesamte Warschauer Altstadt ist im Krieg bzw. in den Tagen in denen die Nazis die Stadt verließen, zerstört worden. Um dann mühevoll und auf Grundlage alter Fotografien und Gemälde des Malers Canaletto. Insbesondere der Königspalast verdankt seinen detailgetreuen Wiederaufbau dem italienischen Maler. 
Ich möchte hier keinen Reiseführer zusammenstellen, denn die findet man überall, vielmehr möchte ich sagen, was mir an Warschau besonders gut gefallen hat: 

1. Die neue Mitte rund um den Palast der Kultur und Technik
Besonders ein Besuch der Aussichtsterasse im 30. Stock lohnt sich, aber auch sonst finden sich hier alle wichtigen Geschäfte in der Nähe, ob man nun in das Shoppingcenter Zlote Tarasy geht oder sich in den Metropassagen unterhalb des Platzes verirrt. In den Zlote Tarasy gibt es ein Restaurant, das auch polnische Spezialitäten anbietet. In Buffetform. Das bedeutet, man nimmt sich, was man probieren möchte, und zahlt dann nach Gewicht des zusammengestellten Tellers. 

2. Das Museum des Warschauer Aufstandes
Hier erinnert man mit Stolz an den Aufstand der Warschauer im Angesicht eines übermächtigen und brutalen Gegners. Allerdings muss man diese Ausstellung mit Vorsicht genießen, denn bisweilen sind die Videos aus der Zeit extrem brutal, einige sind verstörend. Als Deutsche habe ich mich hinterher schwergetan, ein Gefühl des Fremdschämens abzuschütteln. Allerdings hatte das nicht nur mit meiner Herkunft zu tun. Sicherlich hat man viele der Greueltaten erzählt bekommen, man hat über und von ihnen gehört, aber ein Zeuge zu sein, wie diese Grausamkeit eine komplette Stadt verändert und einen Großteil ihrer Bewohner das Leben gekostet hat, das ist etwas anderes. Konkrete Folgen des Terrors zu sehen, macht das alles greifbarer, insbesondere in einer Stadt, die so sehr darunter zu leiden hatte wie Warschau. Das Gefühl, das sich jedoch am vordergründigsten einstellte, war die Frage: "Wie können Menschen anderen Menschen so etwas antun oder dabei zusehen, wie diese Dinge getan werden? Wie haben die Beteiligten damals ihre Taten gerechtfertigt?" Und das wiederum ist im Sinne des Museums. Man gedenkt derer, die sich mutig dem Terror entgegenstellten und für ein freies Polen kämpften, die für ihre Heimat kämpften, und gleichzeitig zeigt man, dass etwas so Grausames sich nie wieder ereignen darf. 

Denkmal der Helden des Warschauer Aufstandes

3. Palast und Garten Lazienkowski
Hier habe ich mich mit einem Mal in einem chinesischen Pavillon neben Tai Chi-Sportlern wiedergefunden und durfte dann den Palast auf dem Wasser und die reproduzierten Ruinen des Forum Romanum bewundern. Gerade für Spaziergänge sehr geeignet und etwas zu sehen gibt es alle naselang.

Der chinesische Garten

4. Die Altstadt
Mit all ihren gewundenen Gassen, der Syrenka, dem Wahrzeichen Warschaus und den Kamienne Schodki, den Steintreppen. Fast könnte man vergessen, dass all das wiederaufgebaut wurde und nicht hunderte von Jahren alt ist.

 
In der Altstadt: The Little Insurgent-Denkmal vor der Stadtmauer, Kamienne Schodki

Nach Warschau gekommen bin ich sehr günstig mit der Deutschen Bahn; von Berlin aus habe ich pro Richtung gerade einmal 29e bezahlt. Die Fahrzeiten waren dafür ebenfalls optimal, ich bin morgens um 6:40 in Gesundbrunnen abgefahren und dann über Lichtenberg und Frankfurt/Oder nach Warschau gefahren. Die Fahrt dauerte etwa 5 Stunden, um 12 war ich da. Am nächsten Tag ging es abends um 17:50 vom Warschauer Hauptbahnhof zurück. Theoretisch könnte man also aber auch in den fünf Stunden zwischen den Zügen zumindest etwas von Warschau sehen. 
Übernachtet habe ich in einem Hostel für 11e/Nacht in einem Raum mit drei weiteren Mädels (Chill Out Hostel gebucht über booking.com). Insgesamt habe ich mit Essen und Museumseintritten nur 119e bezahlt, Geld hatte ich zuvor in Berlin gewechselt und mehr habe ich nicht gebraucht. 

Bei meinem nächsten Warschau-Besuch auf dem Programm: Museum der Geschichte der Polnischen Juden 

Sunday, 18 October 2015

Geht nicht gibt es nicht

"Sport ist Mord, Teamsport ist Massenmord, Volkssport ist Völkermord und Völkermord laut Genfer Konventionen verboten" So meine Einstellung zum Sport bis Januar 2010. Damals habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet.
Zwei Monate später fand man mich fast regelmäßig bei Gruppenfitnesskursen von Les Mills, die einfach wirkten. Body Pump? Das kann ich bestimmt nicht, das ist schwer, ich weiß nicht einmal, was genau ich für den Kurs alles brauche. Gemeinsam mit einer Freundin trauten wir uns fast ein Jahr später tatsächlich in eine Body Pump - Stunde. Und es war gar nicht so schwer. Der Muskelkater war grausam, aber alles in allem war es eine gute Erfahrung. 
Dann, in einer Body Combat - Stunde, sagte unser Trainer, dass wir die Knie zumindest ein paar Wiederholungen lang vom Boden nehmen sollen. "Das kann ich nicht" dachte ich und versuchte es erst Monate später, um herauszufinden, dass das eigentlich gar nicht so schwer ist. 
Beim Thaiboxen etwas später sollten wir 5min am Stück Seil springen. "Kann ich nicht" dachte ich und redete mich raus, indem ich auf das Seil trat oder sagte, mein Knöchel täte weh. Und hinterher dachte ich mir: "Was machst du da eigentlich? Warum sabotierst du dich selbst?"

Der eigentliche Durchbruch kam erst nach meinem Wechsel zum MMA: unser Trainer ließ uns am Ende des Grundkurses 100 Burpees machen. "WAS?!?" dachte ich. Aber ich wollte vor meinen rein männlichen Trainingspartnern (und einem Jungen, den ich seinerzeit sehr interessant fand) keine Schwäche zeigen. Also atmete ich tief ein und konzentrierte mich auf die nächste Wiederholung. Als es schwerer wurde, sagte ich mir, dass ich ein bestimmtes Intervall (z.B. 4 Wiederholungen) absolviere, dann kurz Luft hole und danach wieder dasselbe, bis ich das Intervall wieder verkleinern muss. Ich war die Zweitschnellste. 
Danach begann ich, mehr und mehr Herausforderungen anzunehmen und ging gerne in Stunden, in denen mir meine Grenzen entgegen traten. GRIT Plyo wurde meine liebste Stunde. Hatte ich zwei Jahre zuvor noch Probleme, Liegestütze ohne die Knie auf dem Boden zu machen, machte ich mit einem Mal Liegestütze bei denen ich in die Hände klatschte oder mich mit allen vieren vom Boden abdrückte und in die Luft sprang. 

Dann kam der Entschluss wirklich an Wettkämpfen teilzunehmen und ich lernte, dass man manchmal auch über seine Grenzen hinausgehen muss, um Fortschritt beizubehalten. HIIT-Training und Wettkampfgruppentraining brachte mich regelmäßig an und über meine Grenzen. Und jetzt mache ich CrossFit und trainiere wieder für Wettkämpfe. Ich bin fast 30, mein Trainer ist über 50 und als wir gestern mit Teilen unseres Teams Konditions- und Aufbautraining machten, waren wir trotzdem zwei der ersten drei, die fertig waren (er war erster). Während zwei meiner Teamkollegen aufgaben, als es hart wurde. Beziehungsweise von Anfang an sagten, dass sie das nicht können. Beim Crossfit hatten wir Boxjumps und ein Teilnehmer konnte die Boxjumps nicht machen, weil die geistige Blockade einfach zu hoch war. Das kann ich nicht, sprach eine Stimme im Kopf und ihr wurde geglaubt. Dabei hätten in beiden Fällen alle Beteiligten diese Herausforderung meistern können. Wenn sie nur der Stimme in ihrem Kopf nicht geglaubt hätten. Denn das, was wir glauben zu können oder eben nicht zu können, bestimmt unsere Realität zu weiten Teilen. Deswegen ist es so wichtig, an sich selbst zu glauben. Es klingt banal, aber das alte Sprichwort "Glaube kann Berge versetzen" ist war. 

Und ich? Kann ich jetzt alles? Natürlich nicht. Aber immer wenn ich die Stimme in meinem Kopf wieder höre, die mir sagt, ich könnte etwas nicht (zuletzt Mittwoch, als wir Handstand-Liegestütze machen sollten), dann grinse ich und antworte: "Na das wollen wir mal sehen." Und oft klappt es. Manchmal nicht. Aber ich versuche alles, ehe ich sage, dass ich etwas nicht kann. 

Monday, 12 October 2015

Sonntagsspaziergang am Schlachtensee und Besuch im Goodies


Bei dem wunderbaren Herbstwetter hier in Berlin lohnt es sich, einen Herbstspaziergang zu machen und die Sonne zu genießen. Genau deswegen waren eine Freundin und ich gestern am Schlachtensee. Im Sommer tummeln sich hier die Badegäste, aber auch jetzt im Herbst findet man bei gutem Wetter am Schlachtensee ein, um eine Runde Boot zu fahren, sich im Stand-up Paddling zu versuchen, Kaffee oder Essen in der Fischerhütte zu genießen oder aber einfach nur am Ufer entlangzuschlendern, sich vielleicht einen Moment hinzusetzen und zu lesen und der Natur etwas näher zu sein.

Ich vermisse hier in Berlin manchmal die finnische Natur etwas, insbesondere das Wasser, das in Tampere eigentlich allgegenwärtig ist. Deswegen war der Spaziergang entlang dem ca. 7km langen Uferweg gestern ein gutes Mittel gegen mein Heimweh. Auch viele Jogger und Radfahrer nutzen den Uferweg, weswegen man an engeren Stellen manchmal etwas aufpassen muss, aber alles in allem ist dort für jedermann Platz. 
Der Schlachtensee ist auch gut gelegen, von der Innenstadt fährt man nur ca. 20min bis zum S-Bahnhof Schlachtensee und schon ist man an dem am Rande des Grunewaldes gelegenen See und kann auch ein paar der Villen bewundern, für die der Grunewald so bekannt ist.

Im Anschluss an unseren Spaziergang gönnten wir uns einen kurzen Stopp im Goodies am S-Bahnhof. Das Goodies bietet organisches, gesundes und oft auch veganes Soulfood; Salate, Wraps, Kuchen und Kaffee. Meine Freundin aß ein Stück Blaubeer-Rohkuchen, ich einen Chiapudding mit Beeren und Maca. Dazu trank sie einen grünen Tee und ich einen "Ginger Cleanser"-smoothie, in dem Ananas, Ingwer, Birne und Spirulina waren. Superfood, anyone?

Doch das Beste an all dem ist, dass das alles auch noch super schmeckt. Auch sonst achtet das Goodies auf grüne Lebensweisen und versucht Müll und Einwegprodukte zu reduzieren, wo es nur geht. Außer am Schlachtensee findet man das Goodies in einigen Veganz-Filialen und an der Warschauer Straße.



Goodies Schlachtensee: Breisgauerstr. 2A, 14129 Berlin. 

Sunday, 27 September 2015

XpressDay bei Superfit am 20.9. in Mitte

Letzten Sonntag wurden bei Superfit in Mitte die neuen Les Mills Choreos in ihrer 30-minütigen Expressversion vorgestellt, daher der Name XpressDay. 
Ich habe mit einer Freundin daran teilgenommen, die bis dato noch nicht Mitglied bei Superfit war, weil man auch Freunde mit einem Free Class Ticket mitbringen durfte. Gleichzeitig fanden während des XpressDays auch die Dreharbeiten zu Superfit Werbespots statt, zu denen man sich einverstanden erklärte, wenn man an den Stunden teilgenommen hat. War man auch bereit, in Nahaufnahmen gezeigt zu werden, musste man noch mal extra seine Zustimmung geben. Wie genau das stattfand? 

Als wir bei Superfit ankamen, mussten wir beide eine Einverständniserklärung unterzeichnen und wurden in dem Zusammenhang danach gefragt, ob wir gefilmt werden möchten. Sagte man Nein, wie meine Freundin, dann bekam man ein orangefarbenes, bei Ja ein weißes Armband.



Danach durfte man wie gewohnt an den Stunden teilnehmen. Für Attack und mehrere weitere Programme wurde sogar die Bundestrainerin für diese Les Mills Programme mit auf die Bühne gebracht. Wie erwartet, war die Atimmung bei Body Attack an der Decke. Der Saal war extrem voll, aber das schien der Stimmung sogar zuträglich zu sein. Body Combat wurde eingeleitet von einer Spalierstellung, für deren Organisation einiges an Zeit unnötig draufging, denn das eigentliche Kamerateam war nicht vor Ort und das Publikum wirkte eher ungeduldig, das neue Programm auszuprobieren, als dass es den dramatischen Auftritt der Trainer genossen hätte. Das Programm selbst wirkte so, als wäre es im Rahmen der neuen Combat-Philosophie gehalten und wieder eine Herausforderung, selbst für erfahrene Combat-Gänger. Stellenweise brauchte ich etwas, um in die Bewegungen hineinzufinden, besonders beim Beintrack. Insgesamt freue ich mich aber schon auf die reguläre Einführung der neuen Choreo. 
Das neue Grit Plyo war etwas verwirrend, aber das sind die meisten Grit-Choreos zu Beginn. Leider hat hier nicht geholfen, dass die drei Trainer nicht immer dieselben Varianten gezeigt haben, was eigentlich dazu gedacht war, die Auswahl einer passend fordernden Variante für die Kunden zu erleichtern, aber bei einer noch unbekannten Choreo mehr Verwirrung gestiftet hat. Trotzdem haben sich die Trainer voll ins Zeug gelegt und eine effektive Stunde daraus gemacht. Meine Beine waren nach Combat und Plyo dann aber wie Spaghetti. Da kam die Flexibilitäts-Variante von Body Balance hinterher gerade richtig (mit den Beinen hätte ich keine 1-2 Warrior tracks durchgestanden. Oder einen Bauchtrack...). Hier störten dann die Kameras etwas, die einem während des Sonnengrußes und der anfänglichen Entspannungsphase ins Gesicht gedrückt wurden. Aber auch Balance war ein Release im Einklang mit den letzten. Ich war froh, dass der Tai Chi Track wieder klassisch mit etwas ruhigerer Musik ablief, da ich den Anfangstrack des letzten Releases nicht so gelungen fand. Ansonsten Übungen zum Spagat, yay. Also ich meine das durchaus ernst, da ich gerade hier mehr für meine Flexibilität tun muss. 

Alles in allem ein gelungener Tag, super Stimmung und interessante Choreos. Die nächsten drei Monate werden cool. 

Auf der Superfit-Facebookseite findet ihr auch ein Video mit Impressionen. 

Wednesday, 23 September 2015

Viel zu tun und Amsterdam

Die letzten eineinhalb Wochen war es etwas still um mich, da ich erstens immer noch versuche, meinen Alltag hier in Berlin zu finden, zweitens in Amsterdam war und drittens meine Mutter zu Besuch hatte. Ach ja und Sonntag war bei Superfit XpressDay, an dem die neuen LesMills-choreos in ihren Expressversionen vorgestellt wurden, aber beginnen wir am Anfang, nämlich mit Amsterdam.


Es gibt etliche Seiten und Blogs, die sich diesem Thema gewidmet haben, noch mehr, die einem sagen, welche Museen und Orte man unbedingt besuchen sollte und so weiter. Deswegen möchte ich einfach nur objektiv schreiben, welche drei Dinge mir an der Stadt am besten gefallen haben und wie der Trip zustande kam. 

The Bulldog - der erste Coffee Shop in Amsterdam

Der königliche Palast und Seifenblasen der Straßenkünstler

Anreise und Organisation
Mein Bruder und ich hatten schon vorher mit dem Gedanken gespielt in seinem - etwas späten - Sommerurlaub einen kurzen Tri zu unternehmen. Ich hatte in letzter Zeit viel über Amsterdam gehört, seine beste Freundin war vor Kurzem da und so kam es, dass wir uns für die Stadt in den Niederlanden entschieden. 
Die Buchung von allem unternahmen wir recht kurzfristig; am Sonntag vor unserer Abfahrt buchten wir Bahntickets (58e das Stück, DB Niederlande spezial) hin, Bustickets (29e das Stück, MeinFernbus/Flixbus) zurück und ein Hotelzimmer für die Nacht (Best Western Blue Tower, ca.71e/Person). Am Donnerstag um 4:25 fuhr unser Zug gen Hannover in Berlin Hauptbahnhof ab, in Hannover mussten wir um 6:20 umsteigen und dann waren wir gegen 11:00 Uhr am Amsterdamer Hauptbahnhof, von wo aus wir uns aufmachten, unser Hotel zu finden. Das überraschend weit außerhalb war, aber dafür sehr nett und nicht zu überrannt. 

 Macaroons!!!

Meine drei Höhepunkte

3. Das Jacketz (Kinkerstraat 56, 1053 DZ Amsterdam)
Ein Laden, der einem Backkartoffeln (und ich meine KARTOFFELN, nicht Kartöffelchen) gefüllt nach Wahl mit Beilage und leckerer Sauce nach Wahl serviert. Das Jacketz war die Empfehlung der oben genannten besten Freundin meines Bruders, die uns jedoch nicht sagte, was für ein Laden das war, und wir standen zunächst etwas ratlos vor dem Laden. Wir hatten riesigen Kohldampf und dann sollten wir uns mit Backkartoffeln zufrieden geben? Wollte sie uns auf den Arm nehmen?? Wir hatten allerdings gar keine Lust noch weiter nach Alternativen zu suchen, deswegen beschlossen wir uns also, einfach auszuprobieren, was man dort zu bieten hatte. Und was kann ich sagen, es war großartig. Selbst vegane Varianten fanden sich auf der Speisekarte und die Bedienung war super nett. Ich hatte eine Kartoffel mit Hühnchen, Kräutersauce und Nusstopping und mein Bruder Lachs und noch irgendwas, eine Empfehlung der Kellnerin auf jeden Fall. 
Beides war extrem lecker und vor allem sehr füllend. Hunger hatten wir an dem Abend nicht mehr.

Ordentliche Portionen im Jacketz

2. Das Anne Frank Haus


Schlange vor dem Anne Frank Haus um 8:30 morgens

Ein Klischee, ich weiß. Aber Klischees sind selten Klischees ohne Grund. So auch das Anne Frank Haus. Ich möchte gar nicht so viel dazu schreiben, da vermutlich jeder die Geschichte der Anne Frank kennt und sich jeder in einer anderen Weise von ihr berührt fühlt. Das merkt man auch, wenn man in die Gedenkstätte geht. Die leeren Räume sollen die Abwesenheit und gewaltsame Entfernung der deportierten Juden aus ihren Wohnstätten symbolisieren, sowie die Abwesenheit der Anne Frank. Wenn man in die Gesichter der Menschen sieht, die diese Erfahrung mit einem gemeinsam machen, findet man viele der Emotionen, die man selbst fühlt in den Gesichtern der anderen wieder. Da man mit vielen von ihnen schon gemeinsam auf den Einlass gewartet hat, werden einem die Gesichter der Fremden um einen herum seltsam vertraut, wozu die intime und aufrüttelnde Atmosphäre ihren Teil beiträgt.

Prinzengracht

Wenn man - was höchstwahrscheinlich der Fall sein wird - keine Tickets online bekommt, dann lohnt es sich, morgens um 8:30 am Haus zu sein. Man wird sich schon dann anstellen müssen, muss aber nicht unangenehm lange warten und wird trotzdem recht schnell nach Beginn der Öffnungszeit (9 Uhr morgens) eingelassen.

Die Schlange um 9:00 morgens


1. Das Flair
Als wir die Freundin meines Bruders fragten, was es sich lohnt anzusehen, war eine ihrer Antworten "einfach die ganze Stadt". Wir waren etwas verwirrt und leicht zynisch ob dieser Aussage. Was sollte denn das bitte heißen? Sobald wir ankamen und das Gewusel am Hauptbahnhof hinter uns gelassen hatten, verstanden wir jedoch, was sie meinte.

random Gracht mit Fahrrädern und Blumen. Mehr Amsterdam geht nicht.

altes Kanalhaus


Die vielen Grachten und die entspannte Stimmung rund um die Innenstadt sind fast zu schön um wahr zu sein. Insbesondere die Grachten haben es uns angetan. Egal, wo man entlang geht, überall stößt man auf malerische Brücken mit Blumenkästen und Fahrrädern, die einfach so Postkarte sind, dass man kaum glauben kann, dass sie wirklich existieren und man sich hier befindet. Auch das Rotlichtviertel ist sehenswert, selbst wenn man nicht an Gras, Tätowierungen und käuflicher Liebe interessiert ist. Die Stimmung ist ausgelassen, tolerant und offen, wie man es sonst selten erlebt. In Amsterdam braucht man tatsächlich nicht unbedingt eine Karte und einen Plan, es lohnt sich auch, sich einfach mal ein wenig in der Stadt zu verlaufen, insbesondere etwas abseits des Zentrums und der ausgetretenen Touristenpfade rund um den Bahnhof, Königspalast und das Reichsmuseum.

Amsterdam bei Sonnenuntergang von der Skybar des Hilton


Streetart im Rotlichtviertel

Alles in allem lohnt sich ein Trip nach Amsterdam, das von Deutschland aus ja auch supereinfach zu erreichen ist. Wenn man wie wir nur zwei Tage zur Verfügung hat, sollte man sich aber nicht hetzen, um dringend eine Sehenswürdigkeit nach der anderen zu sehen, sondern sich einfach auch mal die Zeit nehmen, die Stadt auf sich wirken zu lassen. Deswegen an dieser Stelle auch kein Text, was man dringend gesehen haben muss, denn wie die Freundin meines Bruders schon sagte: "die ganze Stadt, eigentlich ist die ganze Stadt einfach nur toll".

Saturday, 12 September 2015

Yoga, Zen und das Leben an sich

Mein Leben dieser Tage ist erstaunlich entspannt. Vor meinem Umzug nach Tampere habe ich mich lange gefragt, wie mein Leben in Berlin wohl wird und ob ich an meiner Lebenseinstellung und der entspannten Herangehensweise an das Leben und seine Herausforderungen festhalten kann. Denn das Leben in Berlin brachte viele Veränderungen mit sich, die jede für sich genommen schon irgendwie aufwühlend hätte sein können; ich bin in eine neue Stadt gezogen, habe einen komplett neuen Job in einem neuen Berufsfeld begonnen und mal eben ca. 5.8 Millionen Miteinwohner dazu gewonnen. Von den unzähligen Touristen mal ganz abgesehen. Außerdem kann ich mir meine Alltagsadressen nicht mehr einfach erlaufen wie in Tampere. Ab und zu hatte ich das Bedürfnis in Panik auszubrechen, wenn ich an die Herausforderungen in meinem neuen Job habe denken müssen oder daran, ob ich jemals in meinem eigenen Feld arbeiten werde. Allerdings habe ich es schnell geschafft, diese Panikzustände abzulegen. Wie? Mit Yoga. 
Ich habe mich schon seit längerem mit Yoga auseinandergesetzt und mag insbesondere Tara Stiles' Herangehensweise, dass jeder sein eigenes Yoga finden muss, also für sich herausfinden muss, was sich gut anfühlt und was nicht, ohne dabei einschneidende Vorschriften zu geben. Rebelyoga nennt sie das. Eine Freundin hat mich jetzt auf eine weitere Yogi hingewiesen, die eine ähnlich freie Einstellung zum Yoga hat und auf ihrem YouTube-Kanal Yogavideos mit viel Charme, Einfühlungsvermögen, Fachwissen aber auch einer Prise Humor präsentiert. Die Rede ist von dem Kanal "Yoga with Adriene". 



Mit meinem Umzug nach Berlin habe ich eine gewisse Struktur, gewisse tägliche Rituale vermisst, die meinem Leben eine Struktur geben. Und dafür habe ich die "30 Days of Yoga"-Videos begonnen zu nutzen. Und mit dem täglichen Yoga kam auch mein Zen zu mir. Ich möchte gern sagen zurück, aber ich habe während dieser Videos eine weitere wichtige Lektion verinnerlicht, die mir bisher nicht bewusst war: so wie der Körper Grenzen hat, die man nicht gezwungen überschreiten sollte, hat man selbst auch psychisch und emotional Grenzen, die man nicht mit einem Mal sprengen sollte, weil man sich sonst dabei eher verletzt als nutzt. Und diese Grenzen sind nichts Negatives, sie sind individuell und erst wenn man sie erkennt, kann man sie sanft überwinden. 
Im Yoga findet man so durch Übung und Atmung in eine neue Pose, im Leben in neue Erfahrungen und Aufgaben. Was ich sagen will ist, dass man in einem neuen Job, einer neuen Arbeitsaufgabe oder einem neuen Hobby nicht von Anfang an perfekt sein kann. Niemand stellt diesen Anspruch an dich, deswegen solltest du auch nicht selbst von dir Perfektion ab Tag 1 verlangen. Natürlich solltest du das, was du kannst, so gut tun, wie du es kannst, aber gib dir etwas Zeit und Ruhe, Neues zu lernen und neue Erfahrungen zu verarbeiten. Mir hat diese Einsicht sehr weitergeholfen, weil ich damit nicht nur Angst vor dem ersten Arbeitstag oder Versagen lindern, sondern auch vorbeugen konnte. 
Gleichzeitig tut es tatsächlich gut, sich auch mal die Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und etwas für sich selbst zu tun, auch wenn es nur für 15 bis 30 Minuten ist. Man kann in sich hineinhören und feststellen, wo der Körper verspannt ist, wo man dehnen sollte und wie sehr man dehnen sollte. Ich habe bisher immer als erstes an Yoga und Stretching gespart, wenn mein Alltag hektischer wurde, aber je länger ich das mache, desto mehr stelle ich fest, dass einen das tägliche Einchecken mit sich selbst in der Bewältigung des Alltags unterstützt. 

Tara Stiles - Sharespiration

Deswegen probier doch ruhig einmal aus, dich täglich ein paar Minuten mit dir selbst zu beschäftigen. Yoga ist super, weil man auch gleichzeitig etwas für seinen Körper tut, aber auch Blumen gießen, Gartenarbeit oder z.B. Bügeln können eine Gelegenheit darstellen, sich selbst besser kennenzulernen. Und sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ist kein Egoismus, denn je mehr man weiß, was in einem selbst vorgeht, desto besser, geduldiger und offener kann man mit anderen umgehen. Namaste. 

Tuesday, 8 September 2015

Gymtest: Superfit Berlin

Uff, was für eine Woche. Dienstag bin ich nach Berlin gezogen und von da an ging es rund. Vertragsunterzeichnung beim neuen Arbeitgeber, Auspacken, Organisieren, das alles braucht seine Zeit. Und dann fing meine neue Karriere auch gleich am Donnerstag an. Die ersten drei Tage auf Arbeit vergingen super schnell und haben, so anstrengend sie waren, Spaß gemacht. Aber zu einem anderen Thema, dem der Überschrift: Fitnessstudios im Test. In Finnland hatte ich ein fast perfektes Fitnessstudio, von daher habe ich ein paar Ansprüche an die Qualität. Hier in Berlin habe ich schon einige Fitnessstudios besucht, deswegen kam mir die Idee.

Kategorien
Erster Eindruck: Sauberkeit, ansprechende Einrichtung, wie besucht ist das Studio?
Ausstattung Studioteil: findet sich alles Wichtige? Gibt es einen Freihantelbereich? Wie flüssig kann man sein Training durchführen?
Kurse: Angebot, Durchführung, Spaßfaktor, Bewegungsfreiraum
Umkleiden: Ausstattung, Sauberkeit, Duschen
Preis-Leistungsverhältnis

Nur ein Teil der Kurse in Steglitz...

Ich habe mich in Berlin direkt bei Superfit angemeldet, einmal weil einige Freunde von mir dort Mitglieder waren und zum anderen, weil knapp 20e im Monat kaum zu unterbieten ist. Besucht habe ich bisher Body Combat (habe ich selbst früher gegeben), Body Pump, Body Balance, BauchExpress und den Studioteil in den Studios in Steglitz, Charlottenburg und Mitte.


Erster Eindruck: Klares Corporate Design mit weiten freien Flächen erinnert, wenn das Studio leer ist, ein wenig an Bahnhofshalle. Das Orange ist eigentlich okay, nur ein wenig grell. Auf der anderen Seite macht es gute Laune und weckt auf. In Steglitz ist der Zugang zum Fitnessstudio manchmal ein wenig eklig, weil man durch ein Parkhaus oder zumindest dessen Eingangsbereich muss, der ein wenig unangenehm riecht. Die Türen mag man vor lauter fettigen Fingerabdrücken nicht immer anfassen. Das Fitnessstudio selbst kann wenig dafür, aber es ist halt doch etwas unangenehm. In Charlottenburg ist das schon angenehmer, ein helles und sauberes Treppenhaus begrüßt die Besucher und nach etwas Umsehen findet man auch den Fahrstuhl problemlos. Den Sieg trägt definitiv das Studio in Mitte davon, das den Kunden mit einem ausladenden Treppenhaus willkommen heißt.
Wie sehr das Studio besucht ist, hängt stark von der Zeit ab, zu der man geht. Freitag- und Samstagnachmittag bis -abend ist recht leer, unter der Woche sollte man die Nachmittage imsbesondere um die Feierabendzeit lieber meiden, aber später am Abend ist es wieder leerer.
Was ebenfalls etwas stört, ist dass man nur die spezielle Superfit Trinkflasche benutzen darf. 7/10 Punkten.

Das Studio in Steglitz, morgens um 9

Ausstattung des Studioteils: super für Hobbybodybuilder. Für Leute, die ihr Training ernst nehmen, wird es schon schwieriger, da hauptsächlich stationäre Geräte und eher weniger freie Gewichte zur Verfügung stehen. Ja, es gibt in jedem Studio einen Teil mit freien Gewichten, aber der ist recht klein und bei starken Besucherzahlen muss man schon mal warten, bis das Squatrack oder die Bank zum Bankdrücken oder aber auch nur eine Langhantelstange frei ist. Kurzhanteln dagegen sind zahlreich vorhanden und auch Bänke gibt es in dem Teil genug. Was ich definitiv vermisse, ist ein Smith-Gerät und höhere/rutschsichere Boxen für Boxjumps. Auch verschiedene Griffe für die Züge sind schwer zu finden. Wie man sicher mitbekommt, bin ich eher ein Fan von freien Gewichten (diese trainieren nicht nur die anvisierten Muskelgruppen, sondern auch Core und stabilisierende Muskeln, da man selbst Gleichgewicht und Haltung bewahren muss), aber auch die Geräte habe ich ausprobiert. Hier fällt auf, das Gymetikette leider Glückssache ist. Oftmals sieht man, wie Auch im supervollen Gym Leute auf den Geräten sitzen und ihren Facebook-/Instagramaccount checken. Da es manche Geräte nur einmal gibt, stört das natürlich den Trainingsfluss. Auch sonst ist es schwer, gezielt und ohne zu lange Ruhezeiten zwischen den einzelnen Übungen zu trainieren, wenn es voll ist. Alle wichtigen stationären Geräte sind aber vorhanden und mit ein wenig Flexibilität funktioniert auch an vollen Tagen das Training einigermaßen. Allerdings wie bereits erwähnt, werden diejenigen, die ernsthaft bei der Sache sind, hier nicht glücklich. 5/10 Punkten.

Kurse: Das unangefochtene Plus von Superfit ist das große und vielseitige Kursprogramm mit Gruppenfitnesskursen wie Les Mills-Trainings und Teamtrainings in kleineren Gruppen. Beim Angebot bin selbst ich fast komplett glücklich, mir fehlt Grit Strength im Programm. Was ein Grund sein könnte, dass ich persönlich vielleicht das Gym noch wechseln werde. Sollte auch Plyo wegfallen, wird dies definitiv der Fall sein. Was die Durchführung angeht, hängt das natürlich sehr vom Trainer ab. Anfänger finden in den meisten Fällen gute Bedingungen für den Einstieg, bis auf einen Kurs waren die Kurse auch technisch sicher. Besonders beim Body Pump war das super. Beim Combat dagegen habe ich zwei Kurse gesehen, wo die Technik der Trainer mangelhaft war. Im ersten wurde die Technik auch falsch erklärt, was gar nicht geht, im anderen war der Trainer mehr mit Stimmung machen beschäftigt als mit seiner Technik: beim Jab-Cross haben seine Arme niemals den 30 Grad Winkel überschritten, die Arme also nicht nur nicht ausgestreckt, sondern nur sinnlos mit ihnen in der Gegend herumgefuchtelt. Wenn selbst die Basics nicht sitzen, vielleicht noch mal die eigene Technik ansehen. Wie ich aber schon erwähnt habe, war der Trainer mehr mit der Stimmung beschäftigt, die war bei den meisten auch an der Decke. Trotzdem sollte das nicht auf Kosten der Technik gehen. Die Kursauslastung ist auch nachmittags am Höchsten, dann ist es problematisch Platz zu finden. Eine maximale Teilnehmerzahl wäre vielleicht sinnvoll, zumindest zu Stoßzeiten. 7/10 Punkten.

Umkleiden: Die Umkleiden sind top! Stylish, funktionell und sauber. Einziges Manko: für die Duschen muss man bezahlen (vermeidet allerdings dann lange Schlangen an den sechs Duschen) und es gibt einfach zu wenig Toiletten und Waschbecken (Trinkwasserstellen für das Auffüllen der Wasserflaschen würden hier schon weiterhelfen). Trotzdem 9/10 Punkten.

Die berühmt-berüchtigte Superfit-Trinkflasche...

Preis-Leistungsverhältnis: Ich habe jetzt viel bemängelt, das ich von einem qualitativ hochwertigen Gym erwarte. Das hat aber meist auch seinen Preis. In Finnland habe ich z.B. 55e im Monat bezahlt. Dafür kann man dann auch gute Qualität erwarten. Sicherlich verpflichten auch 20e zu einem soliden Grundangebot, aber das ist auch da. Für 20e ist Superfit wirklich gut, natürlich gibt es extrem viele Mitglieder bei diesem Preis und natürlich kann man dann keine top Ausstattung erwarten. Ein gutes Einsteiger- und Kursgängerfitnessstudio, das man am besten außerhalb der Stoßzeiten besucht, wenn möglich. Seine Lieblingstrainer kann sich ja auch jeder selbst aussuchen und jeder tut dies nach eigenen Kriterien. Dementsprechend bin ich zufrieden. 10/10 Punkten.

Eingang zum Studio im Alexa (Mitte)

Fazit: 38/50.

Thursday, 3 September 2015

Andere Länder, anderes Essen

Klingt selbstverständlich, nicht wahr? Die örtlichen Spezialitäten sind andere, je nachdem, was für Gemüse und Früchte vor Ort wachsen, wie die Essenskultur vor Ort aussieht und wieviele Einflüsse aus anderen Ländern in der Küche eine Rolle spielen. Aber grundsätzlich ist doch in Europa das Essen ziemlich dasselbe. Oder?

Jeder, der einmal in Italien versucht hat, Vollkornbrot zu bekommen, kann hier wahrscheinlich nur auflachen. Wobei ich nicht weiß, wieviele das außer mir jemals versucht haben. Die grauenvollste Erfahrung in der Hinsicht war, als ich eine Packung Brot kaufte, die völlig harmlos aussah, dann aber mit Anis gewürzt war. An sich eine klasse Idee, nur ein Hinweis darauf wäre nett gewesen. 

Ich bin Dienstag früh von Finnland nach Deutschland gezogen und auch wenn mir vorher unbedeutende Unterschiede schon aufgefallen waren - die Finnen leben derzeit in einem Proteinwahnsinn sondergleichen, alles gibt es in low-carb und high-protein, außerdem isst man z.B. zum Frühstück gerne Haferbrei, es gibt ein spezielles Roggenbrot, das man außerhalb eigentlich nicht bekommt etc. - bemerke ich jetzt erst, was für einen Unterschied die kulturellen Einflüsse machen, die andere Länder auf die Esskultur hatten und haben. In Deutschland gibt es z.B. an jeder Ecke ein italienisches Restaurant, in Finnland sind diese jedoch etwas spärlicher gesäht, Pizza wird oft von den Kebabläden verkauft. Aber auch finnischer Kebab funktioniert anders als hier. In Finnland gibt es nicht den typischen Döner Kebab im Fladenbrot, dort kriegt man das Fleisch mit Salat und Pommes, Kartoffelecken oder auf normalem Weißbrot serviert. Dagegen ist es in Finnland schwer bis unmöglich außerhalb der Saison Kirschen zu finden (z.B. eingelegt) und Kirschjoghurt braucht man gar nicht erst zu suchen. 

Aber genug der Vergleiche, worauf ich eigentlich hinauswollte, ist die Vielfalt des Lebensmittelangebotes in Berlin. Auch wenn ich vieles typisch Finnische eine Weile suchen oder ersetzen musste, so eröffnen sich mir hier völlig neue kulinarische Welten. Dienstag vor meiner Vertragsunterzeichnung war ich in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg und habe mich da in die WilmersdorfArkaden verlaufen, in deren Untergeschoss sich neben einem großen Alnatura-Biosupermarkt ein türkischer Supermarkt befindet. Ich war völlig begeistert von dem riesigen und exotischen Obstangebot, davon, dass viele der etwas exotischeren Obstsorten aufgeschnitten zum Probieren zur Verfügung standen, und dann war ich total überwältigt von der Vielfalt an Lebensmitteln, die ich teilweise nur am Rande kannte, wie z.B. Tahin oder geröstete Kichererbsen zum Snacken, oder die mir bisher völlig unbekannt waren.




Die Lehre, die ich aus diesem Erlebnis gezogen habe, ist, dass egal wie ähnlich die Kulturen sich oberflächlich sehen, sobald man sich etwas damit befasst, fallen einem extreme Unterschiede auf. So werde ich wohl für die nächste Zeit finnische Korvapuustis (Zimtschnecken) gegen türkisches Baklava eintauschen und mich jetzt mit den verschiedenen internationalen Einflüssen auf die deutsche Esskultur auseinandersetzen. Hand in Hand geht diese Ernährungsumstellung mit dem erneuten Lean, Clean and Green-Ansatz, den ich nach den Gains im Sommer, die etwas aus dem Ruder gelaufen sind, wieder verfolge, um wieder auf mein Kampfgewicht herunterzukommen. Also doch kein Baklava, schade eigentlich. 

Thursday, 27 August 2015

Tattoos - warum?

Statistiken sprechen Bände: rund 8 Millionen Deutsche haben Tattoos, mehr als 10% der Tattooträger und -trägerinnen haben mehr als 4 Tattoos und nur eine kleine Minderheit bereut die Entscheidung. Frauen sind mit 9,9% öfter tätowiert als Männer (8%), dafür haben Männer meist größere Tätowierungen als Frauen. Der größte Anteil an Tätowierten findet sich in der Altersgruppe 25-34 (Stand: 22.5.2014). Die Frage, die sich stellt ist also mittlerweile nicht mehr unbedingt, "ob?", sondern "warum?"

Ein gutes Beispiel, das viele Gedanken zum Thema zusammenfasst, findet man in diesem Interview, in dem Jacoby Shaddix (Frontmann der Gruppe Papa Roach) mit Beyond The Ink über seine Tattoos redet:

Zum einen erzählt er, dass er zuerst aufgepasst hat, dass man seine Tattoos nicht sehen kann, wenn er "richtige" Arbeit machen - also ein Hemd tragen - muss. Eine Sorge, die er in den Wind geschlagen hat, nachdem er merkte, er will eigentlich nichts anderes machen als Musik. In meinen Augen ist das tatsächlich ein Problem, das viele nicht direkt wahrnehmen, denn ich habe schon einige Leute mit tätowiertem Hals oder aber sogar Gesicht gesehen, die sich dann beschweren, dass sie keine Arbeit finden. Während Bizeps, Schulterblatt, Knöchel, etc. heutzutage schon recht akzeptiert sind, sind Tätowierungen an diesen Stellen noch immer verpöhnt und tragen ein Stigma von "Knastbruder" oder "Seemann" mit sich (bei Frauen Prostituierte). 

9 Stunden Arbeit und ein paar Hundert Euro später...

Aber warum denn jetzt? In Jacobys Fall kann man an seiner Begeisterung über seine Tattoos zu erzählen und auch allein an der Tatsache, dass er etwas über sie erzählen kann, erkennen, dass die Bilder nicht nur Bildchen sind, sondern eine Bedeutung tragen. Und ich selbst kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die meisten meiner Tattoos eine Bedeutung tragen. Viele deuten auf Meilensteine - positive wie negative - in meinem Leben hin. Die Scheidung meiner Eltern, meine Verbundenheit zu Finnland, das Verlassen von Finnland... Auch bei Jacoby kann man das erkennen, im Namen seiner Frau, dem Symbol für seine Band, die Namen seiner Kinder... oder auch dem Placement auf dem Hals, das für ihn bedeutet, keine Bürojobs machen zu wollen oder zu müssen. Ein weiteres Beispiel ist Cara Delevigne, die z.B. auf ihrer Fußsohle zu stehen hat "Made in England", um ihre Herkunft zu symbolisieren etc. Tätowierungen bedeuten ihrem Träger fast immer etwas und auch Chris Evans sagte einmal, dass selbst wenn man sich mit dem Bild nicht mehr unbedingt identifizieren kann, so zeigen die Tattoos einem noch nach vielen Jahren in welchen geistigen "state of mind" man sich befunden hat, als man das Tattoo hat stechen lassen. Für mich ist das einer der Gründe, weswegen ich eigentlich keines meiner Tattoos bereue. Sie erinnern mich immer daran, was ich gedacht habe und womit ich gerungen habe, als ich sie habe machen lassen. Aus rein schmucktechnischen Gründen zahlt schließlich niemand hunderte von Euros und nimmt die Schmerzen und Unannehmlichkeiten auf sich, die Tattoos mit sich bringen. Oder vielleicht schon, ich habe ein Tattoo, das ich nur habe stechen lassen, weil ich an der Stelle etwas haben wollte. Das ist auch das einzige Tattoo, von dem ich ab und zu denke, dass ich das vielleicht lieber hätte sein lassen. 
Beeindruckend finde ich persönlich auch Tätowierungen von Krebsüberlebenden, insbesondere Brustkrebspatientinnen, denen die Brüste abgenommen werden mussten, die damit ihren Körper zurückerobern wollen. Die ihren Körper damit wieder ihren eigenen machen und ihre Narben verdecken oder betonen, abhängig von der Person.

Eines meiner wichtigsten Tattoos. 

Und warum nicht? Ein Tattoo ist dauerhaft. Fakt. Wenn es einem doch irgendwann nicht mehr gefällt, dann hat man ein Problem oder zumindest eine langwierige und schmerzhafte Laser-Prozedur vor sich. Deswegen sollte man sich länger überlegen, ob man wirklich ein Tattoo will, wo man es tragen möchte und dann auch das endgültige Motiv etwas sacken lassen, ehe man sich unter die Nadel legt. Das ist auch der Grund, weswegen man niemals - nein, tut es nicht - im betrunkenen oder bekifften Zustand zum Tätowierer gehen sollte. Außerdem spricht es definitiv gegen die Qualität des Tätowierers, wenn er das durchgehen lässt. 
Unter 16 sollte man definitiv keine Tattoos bekommen dürfen. Wäre das erlaubt, liefe ich jetzt mit denselben Tattoos durch die Gegend wie Brian von den Backstreet Boys. 
Ein anderer interessanter Grund gegen Tattoos wurde mir von einem Freund vorgeschlagen, der selbst nicht tätowiert ist, obwohl er Gitarre in einer Rockband spielt: "Tattoos sind mittlerweile so mainstream, dass man gerade in der Musikszene mehr heraussticht und eher was Besonderes ist, wenn man keine hat" Womit er Recht hat. 
Und der letzte Grund, von einem anderen Bekannten: "Ich würde ja gern, aber meine Freundin würde mich verlassen, wenn ich mich tätowieren ließe" Es mag nicht der beste Grund sein, aber so wichtig ist ein Tattoo nicht, dass man eine funktionierende Partnerschaft darüber riskiert. Betonung auf das Wort "funktionierend", wenn ihr euch nicht mal ein Leberwurstbrot schmieren dürft, ohne um Erlaubnis zu fragen, wäre ein Tattoo vielleicht ganz gut, um unter dem Pantoffel hervorzukriechen. Ansonsten kann man das Tattoo ja auch noch nach dem Ende der Beziehung stechen lassen. Da bekommt es dann auch gleich eine weitere Bedeutungsdimension. 


http://beyondtheinkmag.com/jacoby-papa-roach-tattoo-itw-video/
Coby Interview

Tuesday, 25 August 2015

Urban Decay Mascara: Perversion

Am liebsten hätte ich sie ja alle gekauft...

Urban Decay hat es nach Finnland geschafft. Die Marke, die für ihre Lidschattenpaletten Naked, Naked 2 und Naked 3 bekannt ist, ist seit diesem Wochenende auch in Kaufhäusern der Kette Sokos zu finden und natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, dort einmal vorbei zu schauen. 

Die berühmt-berüchtigten "Naked"-Paletten 1-3

Ich war begeistert von der Lidschattenkollektion und auch die Palette "Shadow Box" hat es mir angetan, besonders mit der Lidschattenfarbe "Bordello". Shadow Box, indeed. An sich ist Urban Decay extrem kreativ, was Verpackungen und Namen angeht (kein Wunder, gibt es doch Marketingstudien, die belegen, dass wir lieber hübsch verpackte Produkte mit lustigen Namen kaufen und mehr Geld dafür ausgeben, als für simpel verpackte und benannte Produkte, die vielleicht aber qualitativ hochwertiger sind) und ich bin dem fast Opfer gefallen. Gut, fast ist gelogen, denn ich war auf der Suche nach einer neuen Wimperntusche und der Name "Perversion", sowie der Untertitel "Bigger, Blacker, Badder" haben meine Entscheidung dann besiegelt. 


 Die Verpackung und die Bürste meiner neuen Mascara - Perversion.

Produkttests sind immer subjektiv, oft hängt die eigene Meinung vom Vergleichspunkt ab, den man benutzt. Deswegen hier eine kurze Geschichte meiner Mascaras, die ich bisher benutzt habe und was mir an ihnen gefallen, bzw. mich gestört hat.
1. Jade Maybelline Lash Discovery One by One (damals ca. 7,50-10DM?): Das war die erste Mascara, die ich wirklich benutzt habe und ich mochte sie insbesondere wegen der kleinen Bürste. Damit konnte man - wie versprochen - tatsächlich die meisten Wimpern erwischen, auch wenn es vom Volumen her nicht so viel gebracht hat. 
2. Too Faced Lash Injection (ca. 10e): nachdem Jade Maybelline die Herstellung bzw. den Vertrieb des Lash Discovery Mascaras in Deutschland eingestellt hatte, musste ich mir eine neue Lieblingsmascara suchen. In London stieß ich dann auf dieses Goldstück. Die Bürste war zwar etwas größer, dafür gab die Mascara auh etwas mehr Volumen. Auch die Farbe gefiel mir sehr gut, war sie doch sehr dunkel. Das einzige Problem: ich musste sie mir immer aus London mitbringen lassen oder besorgen, wenn ich dort war.
3. Lancome Définicils (ca. 33e): wieder eine etwas größere, vor allem längere Bürste, mit der ich aber schnell gelernt habe, effizient umzugehen. Die Farbe war braun und nicht schwarz, was natürlicher wirkte. Das Schöne bei dieser Mascara war bzw. ist, denn ich benutze sie immer noch gelegentlich, dass das Volumen und die Betonung der Wimpern leicht durch die Anzahl an Lagen zu beeinflussen ist, ohne dass es Fliegenbeinchen gibt, wenn man mehrere Lagen benutzt. Ich finde nichts unattraktiver als ausgeprägte Fliegenbeine, ich mag meine Mascaras lieber auf der natürlichen Seite, aber mit etwas Volumen. Der Nachteil hier: der Preis. Definitiv. Für die Qualität, die man hier bekommt zahlt man definitiv auch. 
4. Lancome Keracils (?): meine absolute Lieblingsmascara bisher. Eine buschige Bürste bringt viel Volumen und die Mascara bleibt auch nach Stunden noch, wo sie hingehört. Die Farbe war schwarz und meine Wimpern haben nie besser ausgesehen. Nachteil: leider habe ich Keracils seit einiger Zeit nicht mehr in den Läden gesehen, weder in Deutschland, noch in Finnland. Außerdem muss man mit der Bürste vorsichtig umgehen, um Fliegenbeinchen zu vermeiden. Die einzige Mascara bisher, die den Gymtest bestanden hat und auch nach einem harten Training noch in den Wimpern und nicht auf den Wangen war.
5. Dior Diorshow (ca. 25e): Hat einer Freundin nicht gefallen, deswegen hab ich sie "geerbt". Wieder eine sehr kleine Bürste, diesmal aber aus Gummi. Mit der Bürste lässt sich besonders der untere Wimpernkranz gut tuschen, aber irgendwie konnte ich mich mit ihr trotzdem nicht so richtig anfreunden. Außerdem tut diese Mascara volumentechnisch nicht viel. Benutzt man mehrere Lagen, kleben die Wimpern oft unschön zusammen und außerdem konnte ich die Wimperntusche nach einigen Stunden Tragen schon aus einer kleinen Falte unterhalb meines Unterlids wischen, weil sie nicht auf den Wimpern blieb. Was allerdings genial ist, ist die Kombination aus Diorshow und Keracils. Mit Diorshows habe ich erst die einzelnen Wimpern basisgetuscht und dann mit Keracils dem ganzen Volumen verliehen. Super Ergebnis.
6. Jade Maybelline False Lash Butterfly Mascara (ca. 10e): Ich mochte die Bürste hier nicht richtig und außerdem war es schwer, die kleinen Wimpern nahe der Nase damit zu erwischen und nicht zu verkleben. Außerdem habe ich nach längerem Tragen ab und zu mit kleinen Entzündungen der Bindehaut oder Pickelchen zwischen den Wimpern zu tun gehabt, ich schätze also, dass ich allergisch auf diese Wimperntusche reagiert habe. 

Bisher habe ich also hauptsächlich Mascaras aus dem niedrigeren und dem höheren Preissegment benutzt und bessere Erfahrungen mit den teureren gemacht. Urban Decay befindet sich im mittleren Preissegment, Perversion kostet 23,50. 

Die Bürste ist für meine Verhältnisse recht groß, lässt sich aber gut handhaben. Die Farbe ist top (schwarz) und schon nach einem oder zwei coats hat man recht viel Volumen in den Wimpern. Die Wimpern verkleben nicht und die Farbe bleibt, wo sie hingehört. Perversion überzeugt also definitiv, insbesondere weil die Mascara sich fast genauso verhält wie eine der teureren Modelle, aber etwa 10e weniger kostet. Der einzige Nachteil: Perversion ist - zumindest hier - nicht in wasserfest erhältlich und hat auch den Fitnessstudiotest damit nicht bestanden. Nach einem schweißtreibenden Workout läuft sie einem nicht in Strömen über die Wangen, aber ein wenig an einen Panda habe ich mich schon erinnert gefühlt, als ich in den Spiegel sah (ich habe mir mehrfach den Schweiß aus den Augen gewischt). Leichtes Weinen allerdings verträgt die Mascara, schweres dann nicht mehr so gut. Aber Mascaras gehören ja eigentlich eh nicht ins Fitnessstudio und wenn man schon einen richtig häßlichen Heulkrampf hat, dann darf da auch die Mascara ihren Teil tun. In alltäglichen Situationen schlägt sie sich sehr gut und zusammen mit dem Basiscoat Subversion soll sie noch besser funktionieren. Auf den Kauf von Subversion habe ich angesichts des Preises von knapp 22e zusätzlich allerdings vorerst verzichtet. 
Wer also eine gute Mascara sucht, der kann ich Perversion empfehlen, wer eine fitnessstudiofeste möchte, sollte lieber im Sortiment von Lancome nachsehen. 4/5 Bürstchen. 

Thursday, 20 August 2015

Reise- und Cafétipp: Das Scheunenviertel und Barcomi's in Berlin

Ick bin een Berliner. Sowohl geboren als auch Wahlberliner, um genau zu sein. Mit 19 bin ich zum Studium nach Greifswald gezogen und mit 22 dann nach Tampere, Finnland. Und erst nachdem ich fortgezogen bin, habe ich gemerkt, was für eine außergewöhnliche Stadt Berlin eigentlich ist und wie glücklich ich mich schätzen kann, dort aufgewachsen zu sein. Zum ersten aus praktischen Gründen: ich gehe selten in Großstädten verloren, weil ich von klein auf gewohnt bin in einer Großstadt zu navigieren. Und zum zweiten: Berlin ist einzigartig mit seiner Mischung von Geschichte, neuen Strömungen, Hoch- und Popkultur. In Berlin trifft man die Welt und die Welt trifft sich in Berlin. Der einzige Nachteil? Berlin hat so viele Facetten, dass es schnell zum sprichwörtlichen unübersichtlichen "Großstadtdschungel" verkommt und man den Wald - in diesem Fall interessante Örtlichkeiten, Museen, Kunst - vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Denn das Angebot an allem ist enorm und um eine informierte Entscheidung zu treffen, fehlt einem meist die Zeit und um einfach drauflos zu laufen und alles mitzunehmen, was einem über den Weg läuft, erst recht. Und dazu kommt das mittlerweile so bekannte FOMO-Syndrom (fear of missing out). Deswegen möchte ich euch hier eine meiner Lieblingsnachbarschaften in Berlin vorstellen, das Scheunenviertel. 

Das Scheunenviertel (das mir auch schon unter dem Pseudonym Spandauer Vorstadt verkauft wurde) liegt nördlich der Spree, direkt über dem Zentrum und Unter den Linden. Einfach zu erreichen mit der S- und U-Bahn von den Bahnhöfen Friedrichstraße, Oranienburger Straße und dem Hackeschen Markt, bildet die Oranienburger Straße ein wenig den Ausgangspunkt aller Akivitäten, die sich hier finden. Die Neue Synagoge ist eines der Wahrzeichen und bekannten Touristenziele an der Oranienburger Straße, aber was es hier zu sehen gibt, geht weit darüber hinaus. Direkt an der Ecke Friedrichstraße/Oranienburger Straße findet man das Kunsthaus Tacheles, ein ehemals staatlich gefördertes Kunstzentrum, das dieser Tage geschlossen ist, von außen aber einiges hermacht. Als ich zuletzt dort war, habe ich Menschen im Inneren gesehen, ich weiß allerdings nicht, ob das Wohnungsbesetzer sind oder rechtmäßige Anwohner (was ich aufgrund des Zustandes des Hauses bezweifle, aber wer weiß), dementsprechend habe ich nicht versucht, irgendwie ins Gebäude hineinzugelangen. 



Detailbilder der Fassade in Richtung Oranienburger Straße



 Eingang und Außenwand
Recht ironisch, wenn man die Fassade des Hauses so sieht... 
Weiter die Oranienburger Straße entlang, nahe der Synagoge ist das alte Postfuhramt, ein eindrucksvolles Gebäude, das zur Zeit leider gerade renoviert wird, weswegen ich kein Foto des Hauses habe. Dann findet sich dort direkt vor der Synagoge (wenn man aus Richtung Friedrichstraße kommt) der Eingang zu einem Hinterhof. Oder besser gesagt, einer Reihe von Hinterhöfen, nämlich die Heckmann Höfe. In dieser fast schon Oase finden sich im mittleren Hof einige Geschäfte und ein Restaurant, aber auch der Hinterhof danach lässt sich sehen mit seiner Grüngestaltung. Hier könnte man glatt vergessen, dass man sich mitten in einer Großstadt, ja, mitten in ihrem Zentrum befindet.
 Er greift nach seinen sieben Sachen und beendet seine Träume vor der dunklen Wärme seines Kaffees...Street Poetry in allen Durchgängen

 Der Hof, der an die Augustusstraße grenzt ist eine grüne Oase inmitten der Großstadt

 "Bühne ist jeder Sekunde im Leben Meinung geben" - in den Heckmann Höfen ist auch ein Theater zu finden

 Street Art.

"Sie schließt die Haustür hinter sich, schiebt die Kapuze über den Kopf und betritt den Tag" - zurück in den Großstadttrubel

Hinterhöfe sind im Übrigen eines der auffälligsten bautechnischen Merkmale Berlins, eines der berühmtesten Beispiele dürften die Hackeschen Höfe sein, die ich hier nicht weiter erwähne, die aber auch direkt im Scheunenviertel liegen und Heimathafen für viele Boutiquen und Cafés sind. Da sich zu ihnen aber in jedem Touristenführer etwas finden lässt, möchte ich mich lieber auf andere, kleinere Sehenswürdigkeiten konzentrieren. 
Etwas weiter die Straße entlang findet sich ein weiterer interessanter Innenhof, der Kunsthof, in dem ein Café und auch eine Galerie beherbergt sind. Gegenüber liegt fast direkt der Monbijou-Park mit einem kleinen Freibad für Kinder und wenn man durch ihn hindurchschlendert, findet man sich direkt an einer der unzähligen Strandbars entlang der Spree, gegenüber dem Bodemuseum wieder. 

Entscheidet man sich aber, weiter der Oranienburger Straße zu folgen, landet man an der Großen Hamburger Straße, dem jüdischen Zentrum Berlins. Hier war einst das jüdische Quartier, von dem leider nicht mehr allzuviel zu sehen ist. Der alte jüdische Friedhof ist noch immer hier, davor ein Mahnmal und die Grundrisse eines Gebäudes. Diese Grundmauern gehören zum ehemaligen jüdischen Sanatorium, das hier einst stand, und in dem die Juden zu Zeiten des Nationalsozialismus zusammengetrieben und von dort weiter in die KZ's gebracht wurden. Der jüdische Friedhof ist ein stiller Ort, den man auch heute noch besuchen kann. Was mich persönlich beeindruckt hat, war die Aussage, dass die Bombenopfer aus den letzten Tagen und Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges hier in Massengräbern bestattet wurden und dass so die Gebeine der zuvor hier bestatteten Juden und der Opfer der Bombenanschläge nicht mehr auseinanderzusortieren sind. Der Symbolismus ist offensichtlich; im Endeffekt sind wir doch alle gleich.




Heutzutage findet sich hier aber auch das Magicum - ein Museum für Zauberei - und ein netter Vintage-Shop in dieser Straße, ebenso wie weiter die Straße hinab ein Café namens "Strandbad Mitte". Auch das ist Berlin, bewegende Geschichte und alltägliches Leben und Shoppen auf wenigen Quadratmetern.

Folgen wir nach diesem Abstecher weiter der Oranienburger Straße, kommen wir an den Hackeschen Höfen an. Geht man am Eingang zu diesen, dem Starbucks und dem Café Cinema (auch ein gutes Café) vorbei, steht man auf einmal vor dem Eingang zu einem weiteren Hinterhof. Einem etwas heruntergekommeneren Hinterhof. Hier ist das Haus Schwarzenberg, auch Teil des jüdischen Erbes Berlins mit dem Museum einer jüdischen Blindenwerkstatt, der Gedenkstätte für Stille Helden während des Nationalsozialismus und dem deutschen Zweig des Anne Frank-Hauses. Allerdings ist das Haus Schwarzenberg vor allem eines: inspiriert und mit etwas mehr edge als die Hackeschen Höfe, ist es ein Paradies für Freunde von StreetArt und Graffiti. Kaum ein Zentimeter Wand, der nicht mit Graffitti bedeckt wäre, Museen und viele kleine Ateliers und Artshops, sowie ein Monsterkabinett und ein paar Cafés und Streetfood Stände, damit ist das Haus Schwarzenberg definitiv auch einen Besuch wert. 


Haus Schwarzenberg, der charmant-verruchte kleine Bruder der Hackeschen Höfe

 
 Treppenaufgang zu einem Artshop und der Eingang zum Kino/Monsterkabinett


Wenn man sich von hier wieder auf die Hauptstraße traut und einfach ein paar Meter weiter zur Sophienstraße geht, kann man bis zu den Sophie-Gips-Höfen (Nummer 21) gehen und dort im Barcomis eine der Kaffeesorten aus der hauseigenen Kaffeerösterei probieren. Auch das Essen dort kann sich definitiv sehen lassen und der Service ist manchmal sogar fast etwas überengagiert. Am Wochenende kann man hier auch frühstücken und insbesondere im Sommer ist es schön, in der Morgensonne im Innenhof zu sitzen und einen Bagel oder ein Scone zu essen. Allerdings sollte man am Wochenende definitiv im Vorraus einen Platz reservieren. 

 Damit auch kein Zweifel bleibt, wo man ist...

 Blick in den Innenraum

 Auch zum Mitnehmen findet man hier immer etwas

Und hier werden wir vom freundlichen Kellner verabschiedet :)

Kunsthaus Tacheles: Oranienburger Straße 54 (S+U Bhf Friedrichstraße)
Heckmann Höfe: Oranienburger Straße 32/Augustusstraße (S Oranienburger Straße)
Postfuhramt: Oranienburger Straße 35 (S Oranienburger Straße)
Alter Jüdischer Friedhof: Große Hamburger Straße 26-27 (S Hackescher Markt)
Haus Schwarzenberg: Rosenthaler Straße 39 (S Hackescher Markt)
Barcomis Deli: Sophienstr. 21, Sophie-Gips-Höfe