Uff, was für eine Woche. Dienstag bin ich nach Berlin gezogen und von da an ging es rund. Vertragsunterzeichnung beim neuen Arbeitgeber, Auspacken, Organisieren, das alles braucht seine Zeit. Und dann fing meine neue Karriere auch gleich am Donnerstag an. Die ersten drei Tage auf Arbeit vergingen super schnell und haben, so anstrengend sie waren, Spaß gemacht. Aber zu einem anderen Thema, dem der Überschrift: Fitnessstudios im Test. In Finnland hatte ich ein fast perfektes Fitnessstudio, von daher habe ich ein paar Ansprüche an die Qualität. Hier in Berlin habe ich schon einige Fitnessstudios besucht, deswegen kam mir die Idee.
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Erster Eindruck: Sauberkeit, ansprechende Einrichtung, wie besucht ist das Studio?
Ausstattung Studioteil: findet sich alles Wichtige? Gibt es einen Freihantelbereich? Wie flüssig kann man sein Training durchführen?
Kurse: Angebot, Durchführung, Spaßfaktor, Bewegungsfreiraum
Umkleiden: Ausstattung, Sauberkeit, Duschen
Ich habe mich in Berlin direkt bei Superfit angemeldet, einmal weil einige Freunde von mir dort Mitglieder waren und zum anderen, weil knapp 20e im Monat kaum zu unterbieten ist. Besucht habe ich bisher Body Combat (habe ich selbst früher gegeben), Body Pump, Body Balance, BauchExpress und den Studioteil in den Studios in Steglitz, Charlottenburg und Mitte.
Erster Eindruck: Klares Corporate Design mit weiten freien Flächen erinnert, wenn das Studio leer ist, ein wenig an Bahnhofshalle. Das Orange ist eigentlich okay, nur ein wenig grell. Auf der anderen Seite macht es gute Laune und weckt auf. In Steglitz ist der Zugang zum Fitnessstudio manchmal ein wenig eklig, weil man durch ein Parkhaus oder zumindest dessen Eingangsbereich muss, der ein wenig unangenehm riecht. Die Türen mag man vor lauter fettigen Fingerabdrücken nicht immer anfassen. Das Fitnessstudio selbst kann wenig dafür, aber es ist halt doch etwas unangenehm. In Charlottenburg ist das schon angenehmer, ein helles und sauberes Treppenhaus begrüßt die Besucher und nach etwas Umsehen findet man auch den Fahrstuhl problemlos. Den Sieg trägt definitiv das Studio in Mitte davon, das den Kunden mit einem ausladenden Treppenhaus willkommen heißt.
Wie sehr das Studio besucht ist, hängt stark von der Zeit ab, zu der man geht. Freitag- und Samstagnachmittag bis -abend ist recht leer, unter der Woche sollte man die Nachmittage imsbesondere um die Feierabendzeit lieber meiden, aber später am Abend ist es wieder leerer.
Was ebenfalls etwas stört, ist dass man nur die spezielle Superfit Trinkflasche benutzen darf. 7/10 Punkten.
Das Studio in Steglitz, morgens um 9
Ausstattung des Studioteils: super für Hobbybodybuilder. Für Leute, die ihr Training ernst nehmen, wird es schon schwieriger, da hauptsächlich stationäre Geräte und eher weniger freie Gewichte zur Verfügung stehen. Ja, es gibt in jedem Studio einen Teil mit freien Gewichten, aber der ist recht klein und bei starken Besucherzahlen muss man schon mal warten, bis das Squatrack oder die Bank zum Bankdrücken oder aber auch nur eine Langhantelstange frei ist. Kurzhanteln dagegen sind zahlreich vorhanden und auch Bänke gibt es in dem Teil genug. Was ich definitiv vermisse, ist ein Smith-Gerät und höhere/rutschsichere Boxen für Boxjumps. Auch verschiedene Griffe für die Züge sind schwer zu finden. Wie man sicher mitbekommt, bin ich eher ein Fan von freien Gewichten (diese trainieren nicht nur die anvisierten Muskelgruppen, sondern auch Core und stabilisierende Muskeln, da man selbst Gleichgewicht und Haltung bewahren muss), aber auch die Geräte habe ich ausprobiert. Hier fällt auf, das Gymetikette leider Glückssache ist. Oftmals sieht man, wie Auch im supervollen Gym Leute auf den Geräten sitzen und ihren Facebook-/Instagramaccount checken. Da es manche Geräte nur einmal gibt, stört das natürlich den Trainingsfluss. Auch sonst ist es schwer, gezielt und ohne zu lange Ruhezeiten zwischen den einzelnen Übungen zu trainieren, wenn es voll ist. Alle wichtigen stationären Geräte sind aber vorhanden und mit ein wenig Flexibilität funktioniert auch an vollen Tagen das Training einigermaßen. Allerdings wie bereits erwähnt, werden diejenigen, die ernsthaft bei der Sache sind, hier nicht glücklich. 5/10 Punkten.
Kurse: Das unangefochtene Plus von Superfit ist das große und vielseitige Kursprogramm mit Gruppenfitnesskursen wie Les Mills-Trainings und Teamtrainings in kleineren Gruppen. Beim Angebot bin selbst ich fast komplett glücklich, mir fehlt Grit Strength im Programm. Was ein Grund sein könnte, dass ich persönlich vielleicht das Gym noch wechseln werde. Sollte auch Plyo wegfallen, wird dies definitiv der Fall sein. Was die Durchführung angeht, hängt das natürlich sehr vom Trainer ab. Anfänger finden in den meisten Fällen gute Bedingungen für den Einstieg, bis auf einen Kurs waren die Kurse auch technisch sicher. Besonders beim Body Pump war das super. Beim Combat dagegen habe ich zwei Kurse gesehen, wo die Technik der Trainer mangelhaft war. Im ersten wurde die Technik auch falsch erklärt, was gar nicht geht, im anderen war der Trainer mehr mit Stimmung machen beschäftigt als mit seiner Technik: beim Jab-Cross haben seine Arme niemals den 30 Grad Winkel überschritten, die Arme also nicht nur nicht ausgestreckt, sondern nur sinnlos mit ihnen in der Gegend herumgefuchtelt. Wenn selbst die Basics nicht sitzen, vielleicht noch mal die eigene Technik ansehen. Wie ich aber schon erwähnt habe, war der Trainer mehr mit der Stimmung beschäftigt, die war bei den meisten auch an der Decke. Trotzdem sollte das nicht auf Kosten der Technik gehen. Die Kursauslastung ist auch nachmittags am Höchsten, dann ist es problematisch Platz zu finden. Eine maximale Teilnehmerzahl wäre vielleicht sinnvoll, zumindest zu Stoßzeiten. 7/10 Punkten.
Umkleiden: Die Umkleiden sind top! Stylish, funktionell und sauber. Einziges Manko: für die Duschen muss man bezahlen (vermeidet allerdings dann lange Schlangen an den sechs Duschen) und es gibt einfach zu wenig Toiletten und Waschbecken (Trinkwasserstellen für das Auffüllen der Wasserflaschen würden hier schon weiterhelfen). Trotzdem 9/10 Punkten.
Die berühmt-berüchtigte Superfit-Trinkflasche...
Preis-Leistungsverhältnis: Ich habe jetzt viel bemängelt, das ich von einem qualitativ hochwertigen Gym erwarte. Das hat aber meist auch seinen Preis. In Finnland habe ich z.B. 55e im Monat bezahlt. Dafür kann man dann auch gute Qualität erwarten. Sicherlich verpflichten auch 20e zu einem soliden Grundangebot, aber das ist auch da. Für 20e ist Superfit wirklich gut, natürlich gibt es extrem viele Mitglieder bei diesem Preis und natürlich kann man dann keine top Ausstattung erwarten. Ein gutes Einsteiger- und Kursgängerfitnessstudio, das man am besten außerhalb der Stoßzeiten besucht, wenn möglich. Seine Lieblingstrainer kann sich ja auch jeder selbst aussuchen und jeder tut dies nach eigenen Kriterien. Dementsprechend bin ich zufrieden. 10/10 Punkten.
Eingang zum Studio im Alexa (Mitte)
Fazit: 38/50.
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