Sunday, 27 September 2015

XpressDay bei Superfit am 20.9. in Mitte

Letzten Sonntag wurden bei Superfit in Mitte die neuen Les Mills Choreos in ihrer 30-minütigen Expressversion vorgestellt, daher der Name XpressDay. 
Ich habe mit einer Freundin daran teilgenommen, die bis dato noch nicht Mitglied bei Superfit war, weil man auch Freunde mit einem Free Class Ticket mitbringen durfte. Gleichzeitig fanden während des XpressDays auch die Dreharbeiten zu Superfit Werbespots statt, zu denen man sich einverstanden erklärte, wenn man an den Stunden teilgenommen hat. War man auch bereit, in Nahaufnahmen gezeigt zu werden, musste man noch mal extra seine Zustimmung geben. Wie genau das stattfand? 

Als wir bei Superfit ankamen, mussten wir beide eine Einverständniserklärung unterzeichnen und wurden in dem Zusammenhang danach gefragt, ob wir gefilmt werden möchten. Sagte man Nein, wie meine Freundin, dann bekam man ein orangefarbenes, bei Ja ein weißes Armband.



Danach durfte man wie gewohnt an den Stunden teilnehmen. Für Attack und mehrere weitere Programme wurde sogar die Bundestrainerin für diese Les Mills Programme mit auf die Bühne gebracht. Wie erwartet, war die Atimmung bei Body Attack an der Decke. Der Saal war extrem voll, aber das schien der Stimmung sogar zuträglich zu sein. Body Combat wurde eingeleitet von einer Spalierstellung, für deren Organisation einiges an Zeit unnötig draufging, denn das eigentliche Kamerateam war nicht vor Ort und das Publikum wirkte eher ungeduldig, das neue Programm auszuprobieren, als dass es den dramatischen Auftritt der Trainer genossen hätte. Das Programm selbst wirkte so, als wäre es im Rahmen der neuen Combat-Philosophie gehalten und wieder eine Herausforderung, selbst für erfahrene Combat-Gänger. Stellenweise brauchte ich etwas, um in die Bewegungen hineinzufinden, besonders beim Beintrack. Insgesamt freue ich mich aber schon auf die reguläre Einführung der neuen Choreo. 
Das neue Grit Plyo war etwas verwirrend, aber das sind die meisten Grit-Choreos zu Beginn. Leider hat hier nicht geholfen, dass die drei Trainer nicht immer dieselben Varianten gezeigt haben, was eigentlich dazu gedacht war, die Auswahl einer passend fordernden Variante für die Kunden zu erleichtern, aber bei einer noch unbekannten Choreo mehr Verwirrung gestiftet hat. Trotzdem haben sich die Trainer voll ins Zeug gelegt und eine effektive Stunde daraus gemacht. Meine Beine waren nach Combat und Plyo dann aber wie Spaghetti. Da kam die Flexibilitäts-Variante von Body Balance hinterher gerade richtig (mit den Beinen hätte ich keine 1-2 Warrior tracks durchgestanden. Oder einen Bauchtrack...). Hier störten dann die Kameras etwas, die einem während des Sonnengrußes und der anfänglichen Entspannungsphase ins Gesicht gedrückt wurden. Aber auch Balance war ein Release im Einklang mit den letzten. Ich war froh, dass der Tai Chi Track wieder klassisch mit etwas ruhigerer Musik ablief, da ich den Anfangstrack des letzten Releases nicht so gelungen fand. Ansonsten Übungen zum Spagat, yay. Also ich meine das durchaus ernst, da ich gerade hier mehr für meine Flexibilität tun muss. 

Alles in allem ein gelungener Tag, super Stimmung und interessante Choreos. Die nächsten drei Monate werden cool. 

Auf der Superfit-Facebookseite findet ihr auch ein Video mit Impressionen. 

Wednesday, 23 September 2015

Viel zu tun und Amsterdam

Die letzten eineinhalb Wochen war es etwas still um mich, da ich erstens immer noch versuche, meinen Alltag hier in Berlin zu finden, zweitens in Amsterdam war und drittens meine Mutter zu Besuch hatte. Ach ja und Sonntag war bei Superfit XpressDay, an dem die neuen LesMills-choreos in ihren Expressversionen vorgestellt wurden, aber beginnen wir am Anfang, nämlich mit Amsterdam.


Es gibt etliche Seiten und Blogs, die sich diesem Thema gewidmet haben, noch mehr, die einem sagen, welche Museen und Orte man unbedingt besuchen sollte und so weiter. Deswegen möchte ich einfach nur objektiv schreiben, welche drei Dinge mir an der Stadt am besten gefallen haben und wie der Trip zustande kam. 

The Bulldog - der erste Coffee Shop in Amsterdam

Der königliche Palast und Seifenblasen der Straßenkünstler

Anreise und Organisation
Mein Bruder und ich hatten schon vorher mit dem Gedanken gespielt in seinem - etwas späten - Sommerurlaub einen kurzen Tri zu unternehmen. Ich hatte in letzter Zeit viel über Amsterdam gehört, seine beste Freundin war vor Kurzem da und so kam es, dass wir uns für die Stadt in den Niederlanden entschieden. 
Die Buchung von allem unternahmen wir recht kurzfristig; am Sonntag vor unserer Abfahrt buchten wir Bahntickets (58e das Stück, DB Niederlande spezial) hin, Bustickets (29e das Stück, MeinFernbus/Flixbus) zurück und ein Hotelzimmer für die Nacht (Best Western Blue Tower, ca.71e/Person). Am Donnerstag um 4:25 fuhr unser Zug gen Hannover in Berlin Hauptbahnhof ab, in Hannover mussten wir um 6:20 umsteigen und dann waren wir gegen 11:00 Uhr am Amsterdamer Hauptbahnhof, von wo aus wir uns aufmachten, unser Hotel zu finden. Das überraschend weit außerhalb war, aber dafür sehr nett und nicht zu überrannt. 

 Macaroons!!!

Meine drei Höhepunkte

3. Das Jacketz (Kinkerstraat 56, 1053 DZ Amsterdam)
Ein Laden, der einem Backkartoffeln (und ich meine KARTOFFELN, nicht Kartöffelchen) gefüllt nach Wahl mit Beilage und leckerer Sauce nach Wahl serviert. Das Jacketz war die Empfehlung der oben genannten besten Freundin meines Bruders, die uns jedoch nicht sagte, was für ein Laden das war, und wir standen zunächst etwas ratlos vor dem Laden. Wir hatten riesigen Kohldampf und dann sollten wir uns mit Backkartoffeln zufrieden geben? Wollte sie uns auf den Arm nehmen?? Wir hatten allerdings gar keine Lust noch weiter nach Alternativen zu suchen, deswegen beschlossen wir uns also, einfach auszuprobieren, was man dort zu bieten hatte. Und was kann ich sagen, es war großartig. Selbst vegane Varianten fanden sich auf der Speisekarte und die Bedienung war super nett. Ich hatte eine Kartoffel mit Hühnchen, Kräutersauce und Nusstopping und mein Bruder Lachs und noch irgendwas, eine Empfehlung der Kellnerin auf jeden Fall. 
Beides war extrem lecker und vor allem sehr füllend. Hunger hatten wir an dem Abend nicht mehr.

Ordentliche Portionen im Jacketz

2. Das Anne Frank Haus


Schlange vor dem Anne Frank Haus um 8:30 morgens

Ein Klischee, ich weiß. Aber Klischees sind selten Klischees ohne Grund. So auch das Anne Frank Haus. Ich möchte gar nicht so viel dazu schreiben, da vermutlich jeder die Geschichte der Anne Frank kennt und sich jeder in einer anderen Weise von ihr berührt fühlt. Das merkt man auch, wenn man in die Gedenkstätte geht. Die leeren Räume sollen die Abwesenheit und gewaltsame Entfernung der deportierten Juden aus ihren Wohnstätten symbolisieren, sowie die Abwesenheit der Anne Frank. Wenn man in die Gesichter der Menschen sieht, die diese Erfahrung mit einem gemeinsam machen, findet man viele der Emotionen, die man selbst fühlt in den Gesichtern der anderen wieder. Da man mit vielen von ihnen schon gemeinsam auf den Einlass gewartet hat, werden einem die Gesichter der Fremden um einen herum seltsam vertraut, wozu die intime und aufrüttelnde Atmosphäre ihren Teil beiträgt.

Prinzengracht

Wenn man - was höchstwahrscheinlich der Fall sein wird - keine Tickets online bekommt, dann lohnt es sich, morgens um 8:30 am Haus zu sein. Man wird sich schon dann anstellen müssen, muss aber nicht unangenehm lange warten und wird trotzdem recht schnell nach Beginn der Öffnungszeit (9 Uhr morgens) eingelassen.

Die Schlange um 9:00 morgens


1. Das Flair
Als wir die Freundin meines Bruders fragten, was es sich lohnt anzusehen, war eine ihrer Antworten "einfach die ganze Stadt". Wir waren etwas verwirrt und leicht zynisch ob dieser Aussage. Was sollte denn das bitte heißen? Sobald wir ankamen und das Gewusel am Hauptbahnhof hinter uns gelassen hatten, verstanden wir jedoch, was sie meinte.

random Gracht mit Fahrrädern und Blumen. Mehr Amsterdam geht nicht.

altes Kanalhaus


Die vielen Grachten und die entspannte Stimmung rund um die Innenstadt sind fast zu schön um wahr zu sein. Insbesondere die Grachten haben es uns angetan. Egal, wo man entlang geht, überall stößt man auf malerische Brücken mit Blumenkästen und Fahrrädern, die einfach so Postkarte sind, dass man kaum glauben kann, dass sie wirklich existieren und man sich hier befindet. Auch das Rotlichtviertel ist sehenswert, selbst wenn man nicht an Gras, Tätowierungen und käuflicher Liebe interessiert ist. Die Stimmung ist ausgelassen, tolerant und offen, wie man es sonst selten erlebt. In Amsterdam braucht man tatsächlich nicht unbedingt eine Karte und einen Plan, es lohnt sich auch, sich einfach mal ein wenig in der Stadt zu verlaufen, insbesondere etwas abseits des Zentrums und der ausgetretenen Touristenpfade rund um den Bahnhof, Königspalast und das Reichsmuseum.

Amsterdam bei Sonnenuntergang von der Skybar des Hilton


Streetart im Rotlichtviertel

Alles in allem lohnt sich ein Trip nach Amsterdam, das von Deutschland aus ja auch supereinfach zu erreichen ist. Wenn man wie wir nur zwei Tage zur Verfügung hat, sollte man sich aber nicht hetzen, um dringend eine Sehenswürdigkeit nach der anderen zu sehen, sondern sich einfach auch mal die Zeit nehmen, die Stadt auf sich wirken zu lassen. Deswegen an dieser Stelle auch kein Text, was man dringend gesehen haben muss, denn wie die Freundin meines Bruders schon sagte: "die ganze Stadt, eigentlich ist die ganze Stadt einfach nur toll".

Saturday, 12 September 2015

Yoga, Zen und das Leben an sich

Mein Leben dieser Tage ist erstaunlich entspannt. Vor meinem Umzug nach Tampere habe ich mich lange gefragt, wie mein Leben in Berlin wohl wird und ob ich an meiner Lebenseinstellung und der entspannten Herangehensweise an das Leben und seine Herausforderungen festhalten kann. Denn das Leben in Berlin brachte viele Veränderungen mit sich, die jede für sich genommen schon irgendwie aufwühlend hätte sein können; ich bin in eine neue Stadt gezogen, habe einen komplett neuen Job in einem neuen Berufsfeld begonnen und mal eben ca. 5.8 Millionen Miteinwohner dazu gewonnen. Von den unzähligen Touristen mal ganz abgesehen. Außerdem kann ich mir meine Alltagsadressen nicht mehr einfach erlaufen wie in Tampere. Ab und zu hatte ich das Bedürfnis in Panik auszubrechen, wenn ich an die Herausforderungen in meinem neuen Job habe denken müssen oder daran, ob ich jemals in meinem eigenen Feld arbeiten werde. Allerdings habe ich es schnell geschafft, diese Panikzustände abzulegen. Wie? Mit Yoga. 
Ich habe mich schon seit längerem mit Yoga auseinandergesetzt und mag insbesondere Tara Stiles' Herangehensweise, dass jeder sein eigenes Yoga finden muss, also für sich herausfinden muss, was sich gut anfühlt und was nicht, ohne dabei einschneidende Vorschriften zu geben. Rebelyoga nennt sie das. Eine Freundin hat mich jetzt auf eine weitere Yogi hingewiesen, die eine ähnlich freie Einstellung zum Yoga hat und auf ihrem YouTube-Kanal Yogavideos mit viel Charme, Einfühlungsvermögen, Fachwissen aber auch einer Prise Humor präsentiert. Die Rede ist von dem Kanal "Yoga with Adriene". 



Mit meinem Umzug nach Berlin habe ich eine gewisse Struktur, gewisse tägliche Rituale vermisst, die meinem Leben eine Struktur geben. Und dafür habe ich die "30 Days of Yoga"-Videos begonnen zu nutzen. Und mit dem täglichen Yoga kam auch mein Zen zu mir. Ich möchte gern sagen zurück, aber ich habe während dieser Videos eine weitere wichtige Lektion verinnerlicht, die mir bisher nicht bewusst war: so wie der Körper Grenzen hat, die man nicht gezwungen überschreiten sollte, hat man selbst auch psychisch und emotional Grenzen, die man nicht mit einem Mal sprengen sollte, weil man sich sonst dabei eher verletzt als nutzt. Und diese Grenzen sind nichts Negatives, sie sind individuell und erst wenn man sie erkennt, kann man sie sanft überwinden. 
Im Yoga findet man so durch Übung und Atmung in eine neue Pose, im Leben in neue Erfahrungen und Aufgaben. Was ich sagen will ist, dass man in einem neuen Job, einer neuen Arbeitsaufgabe oder einem neuen Hobby nicht von Anfang an perfekt sein kann. Niemand stellt diesen Anspruch an dich, deswegen solltest du auch nicht selbst von dir Perfektion ab Tag 1 verlangen. Natürlich solltest du das, was du kannst, so gut tun, wie du es kannst, aber gib dir etwas Zeit und Ruhe, Neues zu lernen und neue Erfahrungen zu verarbeiten. Mir hat diese Einsicht sehr weitergeholfen, weil ich damit nicht nur Angst vor dem ersten Arbeitstag oder Versagen lindern, sondern auch vorbeugen konnte. 
Gleichzeitig tut es tatsächlich gut, sich auch mal die Zeit zu nehmen, tief durchzuatmen und etwas für sich selbst zu tun, auch wenn es nur für 15 bis 30 Minuten ist. Man kann in sich hineinhören und feststellen, wo der Körper verspannt ist, wo man dehnen sollte und wie sehr man dehnen sollte. Ich habe bisher immer als erstes an Yoga und Stretching gespart, wenn mein Alltag hektischer wurde, aber je länger ich das mache, desto mehr stelle ich fest, dass einen das tägliche Einchecken mit sich selbst in der Bewältigung des Alltags unterstützt. 

Tara Stiles - Sharespiration

Deswegen probier doch ruhig einmal aus, dich täglich ein paar Minuten mit dir selbst zu beschäftigen. Yoga ist super, weil man auch gleichzeitig etwas für seinen Körper tut, aber auch Blumen gießen, Gartenarbeit oder z.B. Bügeln können eine Gelegenheit darstellen, sich selbst besser kennenzulernen. Und sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ist kein Egoismus, denn je mehr man weiß, was in einem selbst vorgeht, desto besser, geduldiger und offener kann man mit anderen umgehen. Namaste. 

Tuesday, 8 September 2015

Gymtest: Superfit Berlin

Uff, was für eine Woche. Dienstag bin ich nach Berlin gezogen und von da an ging es rund. Vertragsunterzeichnung beim neuen Arbeitgeber, Auspacken, Organisieren, das alles braucht seine Zeit. Und dann fing meine neue Karriere auch gleich am Donnerstag an. Die ersten drei Tage auf Arbeit vergingen super schnell und haben, so anstrengend sie waren, Spaß gemacht. Aber zu einem anderen Thema, dem der Überschrift: Fitnessstudios im Test. In Finnland hatte ich ein fast perfektes Fitnessstudio, von daher habe ich ein paar Ansprüche an die Qualität. Hier in Berlin habe ich schon einige Fitnessstudios besucht, deswegen kam mir die Idee.

Kategorien
Erster Eindruck: Sauberkeit, ansprechende Einrichtung, wie besucht ist das Studio?
Ausstattung Studioteil: findet sich alles Wichtige? Gibt es einen Freihantelbereich? Wie flüssig kann man sein Training durchführen?
Kurse: Angebot, Durchführung, Spaßfaktor, Bewegungsfreiraum
Umkleiden: Ausstattung, Sauberkeit, Duschen
Preis-Leistungsverhältnis

Nur ein Teil der Kurse in Steglitz...

Ich habe mich in Berlin direkt bei Superfit angemeldet, einmal weil einige Freunde von mir dort Mitglieder waren und zum anderen, weil knapp 20e im Monat kaum zu unterbieten ist. Besucht habe ich bisher Body Combat (habe ich selbst früher gegeben), Body Pump, Body Balance, BauchExpress und den Studioteil in den Studios in Steglitz, Charlottenburg und Mitte.


Erster Eindruck: Klares Corporate Design mit weiten freien Flächen erinnert, wenn das Studio leer ist, ein wenig an Bahnhofshalle. Das Orange ist eigentlich okay, nur ein wenig grell. Auf der anderen Seite macht es gute Laune und weckt auf. In Steglitz ist der Zugang zum Fitnessstudio manchmal ein wenig eklig, weil man durch ein Parkhaus oder zumindest dessen Eingangsbereich muss, der ein wenig unangenehm riecht. Die Türen mag man vor lauter fettigen Fingerabdrücken nicht immer anfassen. Das Fitnessstudio selbst kann wenig dafür, aber es ist halt doch etwas unangenehm. In Charlottenburg ist das schon angenehmer, ein helles und sauberes Treppenhaus begrüßt die Besucher und nach etwas Umsehen findet man auch den Fahrstuhl problemlos. Den Sieg trägt definitiv das Studio in Mitte davon, das den Kunden mit einem ausladenden Treppenhaus willkommen heißt.
Wie sehr das Studio besucht ist, hängt stark von der Zeit ab, zu der man geht. Freitag- und Samstagnachmittag bis -abend ist recht leer, unter der Woche sollte man die Nachmittage imsbesondere um die Feierabendzeit lieber meiden, aber später am Abend ist es wieder leerer.
Was ebenfalls etwas stört, ist dass man nur die spezielle Superfit Trinkflasche benutzen darf. 7/10 Punkten.

Das Studio in Steglitz, morgens um 9

Ausstattung des Studioteils: super für Hobbybodybuilder. Für Leute, die ihr Training ernst nehmen, wird es schon schwieriger, da hauptsächlich stationäre Geräte und eher weniger freie Gewichte zur Verfügung stehen. Ja, es gibt in jedem Studio einen Teil mit freien Gewichten, aber der ist recht klein und bei starken Besucherzahlen muss man schon mal warten, bis das Squatrack oder die Bank zum Bankdrücken oder aber auch nur eine Langhantelstange frei ist. Kurzhanteln dagegen sind zahlreich vorhanden und auch Bänke gibt es in dem Teil genug. Was ich definitiv vermisse, ist ein Smith-Gerät und höhere/rutschsichere Boxen für Boxjumps. Auch verschiedene Griffe für die Züge sind schwer zu finden. Wie man sicher mitbekommt, bin ich eher ein Fan von freien Gewichten (diese trainieren nicht nur die anvisierten Muskelgruppen, sondern auch Core und stabilisierende Muskeln, da man selbst Gleichgewicht und Haltung bewahren muss), aber auch die Geräte habe ich ausprobiert. Hier fällt auf, das Gymetikette leider Glückssache ist. Oftmals sieht man, wie Auch im supervollen Gym Leute auf den Geräten sitzen und ihren Facebook-/Instagramaccount checken. Da es manche Geräte nur einmal gibt, stört das natürlich den Trainingsfluss. Auch sonst ist es schwer, gezielt und ohne zu lange Ruhezeiten zwischen den einzelnen Übungen zu trainieren, wenn es voll ist. Alle wichtigen stationären Geräte sind aber vorhanden und mit ein wenig Flexibilität funktioniert auch an vollen Tagen das Training einigermaßen. Allerdings wie bereits erwähnt, werden diejenigen, die ernsthaft bei der Sache sind, hier nicht glücklich. 5/10 Punkten.

Kurse: Das unangefochtene Plus von Superfit ist das große und vielseitige Kursprogramm mit Gruppenfitnesskursen wie Les Mills-Trainings und Teamtrainings in kleineren Gruppen. Beim Angebot bin selbst ich fast komplett glücklich, mir fehlt Grit Strength im Programm. Was ein Grund sein könnte, dass ich persönlich vielleicht das Gym noch wechseln werde. Sollte auch Plyo wegfallen, wird dies definitiv der Fall sein. Was die Durchführung angeht, hängt das natürlich sehr vom Trainer ab. Anfänger finden in den meisten Fällen gute Bedingungen für den Einstieg, bis auf einen Kurs waren die Kurse auch technisch sicher. Besonders beim Body Pump war das super. Beim Combat dagegen habe ich zwei Kurse gesehen, wo die Technik der Trainer mangelhaft war. Im ersten wurde die Technik auch falsch erklärt, was gar nicht geht, im anderen war der Trainer mehr mit Stimmung machen beschäftigt als mit seiner Technik: beim Jab-Cross haben seine Arme niemals den 30 Grad Winkel überschritten, die Arme also nicht nur nicht ausgestreckt, sondern nur sinnlos mit ihnen in der Gegend herumgefuchtelt. Wenn selbst die Basics nicht sitzen, vielleicht noch mal die eigene Technik ansehen. Wie ich aber schon erwähnt habe, war der Trainer mehr mit der Stimmung beschäftigt, die war bei den meisten auch an der Decke. Trotzdem sollte das nicht auf Kosten der Technik gehen. Die Kursauslastung ist auch nachmittags am Höchsten, dann ist es problematisch Platz zu finden. Eine maximale Teilnehmerzahl wäre vielleicht sinnvoll, zumindest zu Stoßzeiten. 7/10 Punkten.

Umkleiden: Die Umkleiden sind top! Stylish, funktionell und sauber. Einziges Manko: für die Duschen muss man bezahlen (vermeidet allerdings dann lange Schlangen an den sechs Duschen) und es gibt einfach zu wenig Toiletten und Waschbecken (Trinkwasserstellen für das Auffüllen der Wasserflaschen würden hier schon weiterhelfen). Trotzdem 9/10 Punkten.

Die berühmt-berüchtigte Superfit-Trinkflasche...

Preis-Leistungsverhältnis: Ich habe jetzt viel bemängelt, das ich von einem qualitativ hochwertigen Gym erwarte. Das hat aber meist auch seinen Preis. In Finnland habe ich z.B. 55e im Monat bezahlt. Dafür kann man dann auch gute Qualität erwarten. Sicherlich verpflichten auch 20e zu einem soliden Grundangebot, aber das ist auch da. Für 20e ist Superfit wirklich gut, natürlich gibt es extrem viele Mitglieder bei diesem Preis und natürlich kann man dann keine top Ausstattung erwarten. Ein gutes Einsteiger- und Kursgängerfitnessstudio, das man am besten außerhalb der Stoßzeiten besucht, wenn möglich. Seine Lieblingstrainer kann sich ja auch jeder selbst aussuchen und jeder tut dies nach eigenen Kriterien. Dementsprechend bin ich zufrieden. 10/10 Punkten.

Eingang zum Studio im Alexa (Mitte)

Fazit: 38/50.

Thursday, 3 September 2015

Andere Länder, anderes Essen

Klingt selbstverständlich, nicht wahr? Die örtlichen Spezialitäten sind andere, je nachdem, was für Gemüse und Früchte vor Ort wachsen, wie die Essenskultur vor Ort aussieht und wieviele Einflüsse aus anderen Ländern in der Küche eine Rolle spielen. Aber grundsätzlich ist doch in Europa das Essen ziemlich dasselbe. Oder?

Jeder, der einmal in Italien versucht hat, Vollkornbrot zu bekommen, kann hier wahrscheinlich nur auflachen. Wobei ich nicht weiß, wieviele das außer mir jemals versucht haben. Die grauenvollste Erfahrung in der Hinsicht war, als ich eine Packung Brot kaufte, die völlig harmlos aussah, dann aber mit Anis gewürzt war. An sich eine klasse Idee, nur ein Hinweis darauf wäre nett gewesen. 

Ich bin Dienstag früh von Finnland nach Deutschland gezogen und auch wenn mir vorher unbedeutende Unterschiede schon aufgefallen waren - die Finnen leben derzeit in einem Proteinwahnsinn sondergleichen, alles gibt es in low-carb und high-protein, außerdem isst man z.B. zum Frühstück gerne Haferbrei, es gibt ein spezielles Roggenbrot, das man außerhalb eigentlich nicht bekommt etc. - bemerke ich jetzt erst, was für einen Unterschied die kulturellen Einflüsse machen, die andere Länder auf die Esskultur hatten und haben. In Deutschland gibt es z.B. an jeder Ecke ein italienisches Restaurant, in Finnland sind diese jedoch etwas spärlicher gesäht, Pizza wird oft von den Kebabläden verkauft. Aber auch finnischer Kebab funktioniert anders als hier. In Finnland gibt es nicht den typischen Döner Kebab im Fladenbrot, dort kriegt man das Fleisch mit Salat und Pommes, Kartoffelecken oder auf normalem Weißbrot serviert. Dagegen ist es in Finnland schwer bis unmöglich außerhalb der Saison Kirschen zu finden (z.B. eingelegt) und Kirschjoghurt braucht man gar nicht erst zu suchen. 

Aber genug der Vergleiche, worauf ich eigentlich hinauswollte, ist die Vielfalt des Lebensmittelangebotes in Berlin. Auch wenn ich vieles typisch Finnische eine Weile suchen oder ersetzen musste, so eröffnen sich mir hier völlig neue kulinarische Welten. Dienstag vor meiner Vertragsunterzeichnung war ich in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg und habe mich da in die WilmersdorfArkaden verlaufen, in deren Untergeschoss sich neben einem großen Alnatura-Biosupermarkt ein türkischer Supermarkt befindet. Ich war völlig begeistert von dem riesigen und exotischen Obstangebot, davon, dass viele der etwas exotischeren Obstsorten aufgeschnitten zum Probieren zur Verfügung standen, und dann war ich total überwältigt von der Vielfalt an Lebensmitteln, die ich teilweise nur am Rande kannte, wie z.B. Tahin oder geröstete Kichererbsen zum Snacken, oder die mir bisher völlig unbekannt waren.




Die Lehre, die ich aus diesem Erlebnis gezogen habe, ist, dass egal wie ähnlich die Kulturen sich oberflächlich sehen, sobald man sich etwas damit befasst, fallen einem extreme Unterschiede auf. So werde ich wohl für die nächste Zeit finnische Korvapuustis (Zimtschnecken) gegen türkisches Baklava eintauschen und mich jetzt mit den verschiedenen internationalen Einflüssen auf die deutsche Esskultur auseinandersetzen. Hand in Hand geht diese Ernährungsumstellung mit dem erneuten Lean, Clean and Green-Ansatz, den ich nach den Gains im Sommer, die etwas aus dem Ruder gelaufen sind, wieder verfolge, um wieder auf mein Kampfgewicht herunterzukommen. Also doch kein Baklava, schade eigentlich.